Da das 202 Meter lange Kreuzfahrtschiff „AIDAaura“ am vergangen Wochenende den Liegeplatz am Nordende der Columbuskaje für die Abfertigung der „Mein Schiff 3“ am Wochende verlassen musste, ging das noch immer nicht an die türkische Reederei Miray Cruises verkaufte Schiff für zwei Tage hinaus auf die Nordsee. Am frühen Montagmorgen machte das weiße Kreuzfahrtschiff nun wieder am Nordende der Columbuskaje fest.
Wie der zuständige Hafenagent auf Anfrage mitteilte, stand am Wochenende kein Liegeplatz am Südende der Stromkaje bei Eurogate für die „AIDAaura“ zur Verfügung. Aufgrund des stürmischen Wetters wollte die Schiffsführung auch keine Schleusung vornehmen, um einen Liegeplatz innerhalb des Hafens anzusteuern, so dass das Kreuzfahrtschiff eine Seereise in die Nordsee unternahm. Dieses auch, so mutmaßt der Agent, um die technischen Einrichtungen und Maschinen zum Laufen zu halten und deren Betriebsbereitschaft sicherzustelle
Wie der Agent weiter erklärte kann das Schiff, auf dem sich nach aktueller Angabe noch rund 80 Crewmitglieder befinden, nun weiterhin die ganze Woche an der Columbuskaje liegen bleiben. Nur am kommenden Montag wird der Liegeplatz erneut für die Abfertigung der „Mein Schiff 3“ nach Abschluss einer Norwegenkreuzfahrt benötigt. Gut möglich, dass dann das Schiff einen Liegeplatz innerhalb des Hafen einnahmen wird, so der Hafenagent. Ob der geplante Verkauf an die türkische Reederei überhaupt noch zustande kommt ist ebenso mehr als ungewiss, auch hierzu liegen dem Agenten keinerlei Informationen vor. Auf der Webseite als auch auf den Sozialen Netzwerken von Life at Sea Cruises, dem Tochterunternehmen von Miray Cruises, das mit dem Schiff Anfang November eine 3-jährige Weltreise durchführen wollte, gibt es seit mehreren Wochen nun schon keine Aktualisierung mehr. Die Pressestelle von AIDA Cruises äußerte sich schon vor zwei Wochen zum Vorgang dahingehend, dass man bitte Verständnis dafür haben möchte, dass man derzeit keine weiteren Informationen zu einem möglichen Verkauf des Schiffes teilen werde.
Sollte der Verkauf an Miray Cruises nun nicht mehr erfolgen, stellt sich die Frage, wie geht es weiter mit der nunmehr 20 Jahre alten „AIDAaura“? Derzeit gibt es keinen großen Markt nach Schiffen dieser Größe, mit einem zudem sehr geringen Anteil an Balkonkabinen. Gut möglich, dass AIDA Cruises bzw. die italienische Muttergesellschaft Costa Crociere, die als Eigentümer für das Schiff eingetragen ist, noch längere Zeit auf einen neuen Interessenten warten muss. So ergeht es auch schon dem ein Jahr älteren Schwesterschiff, der baugleichen „AIDAvita“, die nun schon seit einigen Jahren in Tallinn beschäftigungslos aufliegt. Schon im Juni 2022 gab AIDA Cruises bekannt, das Schiff, das seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 keine Gäste mehr befördert hatte, zukünftig nicht mehr einzusetzen. Seit Februar dieses Jahres führte das Schiff zeitweise die Flagge Portugals und wurde mittlerweile in „Avitak“ umbenannt. Als neuer Eigentümer ist mittlerweile die Firma Beta Marine im Schiffsregister bei DNV eingetragen und das Schiff führt jetzt die Flagge Liberias. Doch auch hier gibt es keinerlei Informationen über die weitere Verwendung des ehemaligen AIDA-Kreuzfahrtschiffes.
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