Vom Grund der Weser hat jetzt das zur Rönner-Gruppe gehörende maritime Dienstleistungsunternehmen BVT Chartering aus Bremerhaven ein vor 10 Tagen ausgebranntes und später gekentertes neun Meter langes Motorboot erfolgreich geborgen und in den Fischereihafen der Seestadt überführt.
Am 11. Juni kam es auf dem Motorboot in der Wesermündung zu einem Brand. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) später mitteilte, konnte der Skipper, der sich in Höhe Leuchtturm Hohe Weg befand, gerade noch einen Notruf absetzen, anschließend sprang er über Bord. Schon kurze Zeit später konnte ein Hubschrauber den Mann aus dem nur 13° bis 14 ° Celsius kalten Wasser retten. Die Stahl-Motoryacht brannte zu diesem Zeitpunkt bereits in voller Ausdehnung. An Bord des Hubschraubers versorgte ein Notarzt den Schiffbrüchigen medizinisch, der dann sofort in ein Krankenhaus geflogen wurde.
Die brennende Yacht trieb im viel befahrenen Weserfahrwasser. Zuerst am Havaristen war der Windparkversorger „Mo4“ des Unternehmens Deutsche Windtechnik. Die Besatzung bekämpfte das Feuer bis zum Eintreffen des Seenotrettungsbootes „Wilma Sikorski“. Den freiwilligen Seenotrettern aus Fedderwardersiel gelang es unter günstigen Umständen, das brennende Schiff mit einer Leine zu sichern und aus dem Fahrwasser zu schleppen, damit es keine weitere Gefährdung für die Schifffahrt darstellte. Gleichzeitig setzten die Seenotretter eine Feuerlöschpumpe ein, bis zehn Minuten später der Seenotrettungskreuzer „Hermann Rudolf Meyer“ aus Bremerhaven eintraf. Die „Wilma Sikorski“ schleppte das Wrack der „Fuchor III“ bis zu einer Kabeltonne im Fahrwasser „Dwarsgat“, doch hier versank es.
In den vergangenen Tagen erhielt dann BVT Chartering vom WSV Weser-Jade-Nordsee vom Standort Bremerhaven den Auftrag, das in fünf Meter Wassertiefe befindliche Wrack vom Grund der Weser, das sich am Rande des Fahrwassers befand, zu bergen, wie der zuständige Projektleiter jetzt mitteilte. Zum Einsatz kam hier dann das Mehrzweck-Spezialschiff „BHV Supplier“ das nach einer Anfahrtszeit von rund 2,5 Stunden bei idealen Wetterbedingungen am Havarieort eintraf. Bei Ebbe-Stauwasser konnten Taucher um das Schiff entsprechende Bergungsseile anbringen und nach rund 2 Stunden Einsatzzeit mit dem bordeigenen Ladekran konnte das Boot erfolgreich geborgen werden. Mit auslaufender Tide lief die „BHV Supplier“ dann zurück in den Bremerhavener Fischereihafen. Hier wurde das Boot mit Hilfe eines Autokrans an Land gesetzt und nach Abschluss der Untersuchungen durch die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven kann das Wrack nur noch verschrottet werden.
Bei der 1967 auf der Schweers Schiffswerft erbauten „BHV Supplier“ handelt es sich um die ehemalige Weserfähre „Lemwerder“ der Fährgesellschaft Bremen-Stedingen (FBS), die im Jahr 2013 von BVT unter anderem für den Transport von Windkraftanlagen und Stahlbauteilen auf der Unterweser erworben und umgebaut wurde. So ist die „BHV Supplier“ speziell für sperrige Ladung geeignet. Durch die installierten Schwenkmasten kann die Ladefläche frei kranbar gestellt werden. Neben einer Schwerlastrampe mit einer Traglast von 40 Tonnen kann das Schiff mit zwei hydraulischen Ankerpfähle mit je 22 m Länge und 4 Verholwinden ausgerüstet werden. Am Heck befindet sich ein bordeigener Laderan mit 4 to Hebekraft und 10 m Auslage. Die „BHV Supplier“ wird über vier Schottel Ruderpropeller angetrieben, damit ist sehr genaues Positionieren des Schiffes möglich.
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