top of page
  • AutorenbildChristian Eckardt

Bremerhavener Fährschiff mit 48 Jahren immer noch im Mittelmeer im Einsatz



Erbaut bei Schichau-Unterweser an der Geeste


Vor rund 48 Jahren, am 28.September 1974 lief bei der Bremerhavener Werft Schichau-Unterweser AG das Fährschiff „Kalle III“ per Querstapellauf in die Geeste, ungefähr dort, wo sich heute das Eisstadion der Fishtown Pinguins befindet, und noch heute verkehrt das rüstige Schiff für die Reederei Moby Lines, nunmehr frisch renoviert, im Mittelmeer.


Querstapellauf der KALLE III an der Geeste, Foto Sammlung C. Eckardt


Wie Moby Lines mitteilte nahm am 9. Juli das Fährschiff „Moby Baby Two“ nach einer Abstinenz von acht Monaten wieder in ihren Dienst auf der Linie Piombino – Portoferraio (Elba) auf. In den zurückliegenden Monaten wurde das 103 Meter lange Fährschiff mit einer Kapazität für rund 25 Trailer oder 360 Autos nahe Bizerte/Tunesien renoviert.


Foto: Kai Ortel, Berlin


Die „Moby Baby Two“ hat in den vergangenen Jahrzehnten eine wechselvolle Geschichte hinter sich. In Auftrag gegeben wurde es unter der Baunummer 2255 für die dänische Reederei Jydsk Færgefart A/S. Geplant war ein Einsatz auf der Strecke zwischen Grenå und Hundested als „Kattegat II“, doch noch während der Bauphase wurde entschieden, das Schiff auf die Strecke von Juelsminde nach Kalundborg als „Kalle III“ einzusetzen. Dort wurde auch das baugleiche Schwesterschiff „Djursland II“ eingesetzt.


Ab 1983 verkehrte es für die finnische Rederei AB Sally im Ärmelkanal als „The Viking“ zwischen Ramsgate und Dünkirchen. Im Frühjahr 1989 ging es für eine Charter in die Irische See und im März 1989 lag es nochmals in Bremerhaven, bei Rickmers Lloyd im Kaiserhafen wurde es für einen neuen Chartereinsatz in Finnland unter dem Namen „Wasa Prince“ umgebaut. Zwischen 1991 und 1999 fuhr das Schiff dann unter dem Namen „Peder Olsen“ im Bornholm-Verkehr, unter anderem auch zwischen Sassnitz- und Rønne/Bornholm. Seit dem Jahr 2000 gehört das Schiff zur Flotte von Moby Lines und wechselte das Einsatzgebiet von Nordeuropa nach Südeuropa, anfangs unter dem Namen „Moby Lally“, seit 2017 mit einem farbenfrohen Anstrich unter dem aktuellen Namen „Moby Baby Two“.


Das Schwesterschiff (Baunummer 2252) wurde übrigens schon 2010 zum Verschrotten verkauft. Nach einem letzten offiziellen Chartereinsatz als „Sara 1“ ab 2005 zwischen Alceciras und Tanger wurde die Fähre 2010 in Suez aufgelegt und dann als „Winner 10“ im Mai 2010 im indischen Alang verschrottet.

Die ex DJURSLAND II als SARA 1 im Februar 2009 in Algeciras, ein Jahr vor der Verschrottung

242 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page