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AutorenbildChristian Eckardt

Ehemaliger DGzRS-Rettungskreuzer „Nis Randers“ nach Kroatien verkauft



Verladung im Bremerhavener Fischereihafen


Auf den 2006 gebauten, 3750 Tonnen tragenden Schwergut- und Projektladungsschiff „Deo Volente“ (IMO 9391658) der niederländischen Reederei Hartman Seatrade wurde jetzt der 23,3 Meter lange Seennotrettungskreuzer „Nis Randers“ im Bremerhavener Fischereihaven verladen, der von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), Bremen, an einen privaten Eigner in Kroatien verkauft wurde. Die „Deo Volente“ nahm anschließend mit weiteren Privatjachten als Decksladung von der Weser Kurs auf den kroatischen Hafen Split.



Die „Nis Randers“ gehörte mit insgesamt sieben weiteren Einheiten zur 23,3 Meter-Klasse, das Typschiff dieser Serie war die bereits 2009 außer Dienst gestellte „Eiswette“. Die Schiffe dieser Serie, die zwischen 1980 und 1991 von der Schweers-Werft in Berne-Bardenfleth und Abeking & Rasmussen in Lemwerder aus seewasserbeständigem Leichtmetall gebaut wurden, zeichnen sich unter anderem durch ihre hohe Seetüchtigkeit und ihre selbstaufrichtenden Eigenschaften aus. Auf der „Nis Sanders“ hatte die DGzRS erstmals ein neues Aufholsystem für das Tochterboot installiert, das auch alle Nachfolgebauten erhalten haben. Seither erfolgt der Aufholvorgang vollautomatisch. Das Tochterboot hakt sich selbsttätig ein und wird auf einem Schlitten transportiert, den hydraulisch angetriebene Ketten bewegen. Die „Nis Randers“ und die dann folgenden Seenotrettungskreuzer dieser Klasse verfügten über einen Löschmonitor an der Achterkante des Aufbaus sowie einen Zweibeinmast, der freie Sicht nach achtern ermöglichte. Zur Stammbesatzung der Seenotrettungskreuzer dieser Klasse gehören jeweils neun Rettungsmänner, von denen jeweils vier „auf Wache“ sind. Sie leben und arbeiten rund um die Uhr an Bord. Die Seenotrettungskreuzer sind jederzeit sofort einsatzbereit.


Die Schweers-Werft in Berne-Bardenfleth lieferte die „Nis Randers“ unter der Baunummer 6474 im Jahr 1990 ab. Der Name des Kreuzers entstammt der Titelfigur der gleichnamigen Ballade von Otto Ernst. Das Tochterboot erhielt den Namen „Onkel Willi“, zu Ehren eines langjährigen Vormanns der DGzRS-Station Maasholm an der Schleimündung, an dem der Kreuzer von Mai 1990 bis September 2018 stationiert war. Dort wurde das Schiff durch den Neubau der 20-Meter-Klasse „Fritz Knack“ abgelöst, die jedoch aufgrund des veränderten Konzeptes, dass die Besatzung nicht mehr an Bord sondern in Landunterkünften übernachtet, nun in Olpenitz statt in Maasholm stationiert ist. Anschließend war die „Nis Sanders“ dann die letzten zwei Jahre als Reservekreuzer für die DGzRS an Nord und Ostsee eingesetzt.



Den letzten großen Auftritt vor der offiziellen Außerdienststellung hatte die „Nis Randers“ im Januar diesen Jahres bei der Bremer Eiswette am Punkendeich. Dort war es eine Premiere und ein Abschied zugleich, denn zum ersten Mal nahm der Seenotrettungskreuzer am 6. Januar 2020 an der traditionsreichen Zeremonie teil. Anschließend wurde er nach fast 30 Jahren im harten Einsatz auf Nord- und Ostsee außer Dienst gestellt und zum Verkauf ausgeschrieben.


Aktuell ist nur noch ein Kreuzer dieser Serie, die ebenfalls 1990 von der Schweers-Werft geliefert „Vormann Jantzen“ als Reserveschiff im Einsatz.


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1 Comment


Reinhard Heller
Reinhard Heller
Jun 17

Schade um das schöne Boot . Wenn die Randers 2020 verkauft wurde , wurde bis heute äußerlich nichts verändert . Gesehen in der Werft von Trogir Kroatien



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