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  • AutorenbildChristian Eckardt

Hafenbilanz 2021: Columbusinsel als Schwerpunkt der Hafenentwicklung




„Potentiale des Hafen für die Energiewende ausschöpfen“

Aufregend, arbeitsreich und anstrengend. Für bremenports war das Hafenjahr 2021 gespickt mit außergewöhnlichen Herausforderungen. So das Fazit von bremenports-Geschäftsführer Robert Howe anlässlich der Hafenbilanzpressekonferenz. „Es gab eine Fülle von nichtalltäglichen Themen, die unser Team vielfältig gefordert haben. Ich bin sehr froh, dass wir feststellen können: bremenports hat 2021 erfolgreich abgeschlossen.“ Eine Vielzahl von nicht alltäglichen Projekten sei abgeschlossen worden. Zugleich habe man im kaufmännischen Bereich ein Ergebnis erzielt, das deutlich über den Prognosen liege.

Allein im Bereich der Sonderaufgaben, die neben dem alltäglichen Geschäft erbracht worden sind, liege der Umsatz um 25 Prozent über dem Vorjahresergebnis. „Wir sind sehr zufrieden, dass bremenports durch die zahlreichen und herausfordernden Drittaufträge schwarze Zahlen schreibt und damit einen Beitrag zur Entlastung der öffentlichen Finanzen leisten kann“, so Howe. „Dies ist in diesen Pandemiejahren sicherlich ein beachtliches Ergebnis.“

Zu diesem Ergebnis hat im Jahr 2021 auch die Baggerei einen erheblichen Anteil beigetragen. So wurde neben den umfangreichen Regelaufgaben zur Erhaltung der Wassertiefen große Projekte wie die Ausbaggerung des Vegesacker Hafens oder die Herstellung der Wassertiefen an der Lloydwerft umgesetzt. So wurde die gebaggerte Menge auf mehr als 500.000 m³ gesteigert und damit gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. „In diesem Bereich hat bremenports wegen des Alters unserer Schiffsflotte einen erheblichen Modernisierungsdruck. Wir werden in diesem Jahr ein neues Gerätekonzept vorlegen, um unsere Flotte umfassend zu erneuern.“

Angesichts der vielfältigen Aufgaben ist der kontinuierliche Personalaufbau bei bremenports fortgesetzt worden. Inzwischen sind bei bremenports 407 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, 10 KollegInnen mehr als im Jahr zuvor. Im vergangenen Jahr ist es gelungen 38 Stellen neu zu besetzen. Die Ausbildungsquote liegt mit ca. 10 % weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. „Trotz dieser positiven Zahlen merken wir, dass es zunehmend schwieriger wird, für die vielfältigen Aufgaben und Qualifikationsprofile im Unternehmen geeignete Bewerbungen zu gewinnen“, so Howe. Mit einem Personalmarketingkonzept wirbt bremenports deshalb seit einem halben Jahr offensiv um geeignete KandidatInnen. Zugleich wird die Ausbildungsquote hoch gehalten.

Ein weiterer Schritt zur Weiterentwicklung des Unternehmens ist inzwischen umgesetzt worden. In einem neuen Geschäftsbereich „Hafenentwicklung und Innovation“ wurden die bislang in unterschiedlichen Organisationseinheiten angesiedelten Kompetenzen neu gebündelt. „Ziel ist es, Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovation stärker im Hause zu konzentrieren und nach außen profilieren. Hier haben wir vielfältige Kompetenzen, die wir sichtbarer machen wollen.“ Dies gelte auch für das Hafenmarketing. Gemeinsam mit der Universität Bremen werde derzeit ein neues Marketingkonzept für die Bremischen Häfen erarbeitet, dass die besonderen Merkmale der Häfen stärker in den Mittelpunkt stellen werde. „Wir möchten, nach außen zeigen, mit wieviel Leidenschaft die Portcommunity gemeinsam für den Erfolg der Häfen arbeitet. Inhaltlich wird dabei den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz besondere Bedeutung beigemessen“, so der bremenports-Geschäftsführer.

Räumlicher Schwerpunkt der Hafenentwicklung war im Jahr 2021 die Columbusinsel. Hier wurde im Zeitplan und im Kostenrahmen die Kaje 66 an der Einfahrt zur Nordschleus fertiggestellt. Direkt im Anschluss wurde mit dem Neubau der Columbuskaje begonnen. Hier wird eine 800 Meter lange Kaje 20 Meter vor der bisherigen Spundwand in die Weser gebaut. Dies schafft die baulichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Kreuzfahrtstandortes Bremerhaven.


Foto Bremenports

In diesem Zusammenhang rückt auch der Bau eine neuen maritimen Dienstleistungszentrums am Standort Columbusbahnhof in den Fokus. Hier wird in den kommenden Jahren ein neuer Eingangsbereich für das Kreuzfahrtterminal, ein neues Parkdeck und Büros für Maritime Dienstleister entstehen. „Dies bedeutet vom alten Columbusbahnhof Abschied zu nehmen. Damit dies in einer angemessenen und würdigen Art geschieht, haben wir eine Kooperation mit der Theatergruppe Das Letzte Kleinod verabredet. Nach einer ersten erfolgreichen Veranstaltungsreihe werden die international agierenden Künstler_innen am Columbusbahnhof in den kommenden Jahren weitere Projekte zum Thema Auswanderung und Passagierschifffahrt realisieren.“

Größte Herausforderung des Jahres 2021 war es, die Folgen der Havarie der Drehbrücke zu bewältigen. Hier war am 1. April ein Stahlträger gerissen, daraufhin wurde die Brücke innerhalb einer Woche abgewrackt. Howe: „In einer gemeinsamen Kraftanstrengung vieler Akteure konnte in kürzester Zeit die Funktionsfähigkeit des Hafens wiederhergestellt werden.“ Ein Jahr nach der Havarie der Brücke soll im Frühjahr eine Fähre den Betrieb aufnehmen, die die Querung zur Columbusinsel sicherstellt. Parallel seien erste Entwürfe für den Bau einer neuen Drehbrücke erstellt worden.


Mit Zuversicht blickt bremenports in das Jahr 2022. „Dank der zahlreichen politischen Beschlüsse ist unsere Projektliste lang und vielfältig“, so Howe. Neben den baulichen Ertüchtigungen der Hafeninfrastruktur seien neue Herausforderungen zu bewältigen. „Bremerhaven hat nach wie vor die Möglichkeiten, zur Energiewende beizutragen und zugleich davon zu profitieren. Hier müssen wir vorurteilsfrei alle Möglichkeiten nutzen, um die vielfältigen Potentiale des Hafens auszuschöpfen. Die bremischen Häfen werden einen positiven Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten.“

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