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AutorenbildChristian Eckardt

In Bremerhaven wird Museumsschiff „Seute Deern“ nun abgewrackt



Zum Jahresanfang 2021 haben nun im Auftrag der Hafengesellschaft bremenports am Südende des Museumshafens die Abbrucharbeiten an dem maroden Traditionssegler „Seute Deern“ begonnen. Rund ein halbes Jahr werden die rund drei Millionen Euro teuren Arbeiten andauern, die aber nicht ganz einfach sind. Zwei Millionen bezahlt das Land Bremen, eine Million die Stadt Bremerhaven. Einen wesentlichen Teil der Kosten verursacht laut Hafengesellschaft Bremenports die aufwändige Schadstoffbeseitigung.



Das 1919 in den USA erbaute historische Segelschiff und ein Wahrzeichen der Stadt Bremerhaven war Ende August 2019 auf den Grund des Hafenbeckens gesunken. Schon ein halbes Jahr zuvor war an Bord ein Feuer ausgebrochen. Seit einigen Monaten liegt der Segler in einem eigenes mit Sand verfüllten Teil des Museumshafens auf dem Trockenen, um dort nun die Abbrucharbeiten durchzuführen. Im Inneren des Schiffes wurde mittlerweile das gesamte Mobiliar aus der vorherigen Nutzung als Restaurant entfernt.


August 2019


Dabei stellen sich die Arbeiten als nicht ganz einfach da, denn das ganze Schiff steckt voller Schadstoffe, die nicht in die Umgebung gelangen dürfen. Somit wird zunächst ein Gerüst um die "Seute Deern" herum gebaut, dass dann mit Planen eingehaust wird. Damit soll sichergestellt werden, dass bei dem Entfernen des asbesthaltigen Außenanstrichs keine Schadstoffe in die nähere Umgebung verweht werden. Weiterhin werden schadstoffbelastete Teile aus dem Innern des Schiffes ausgebaut. Diese Arbeiten werden vermutlich zwei Monate in Anspruch nehmen. Ab April soll dann der hölzerne Rumpf des Seglers weiter zerlegt werden. Abschließend wird dann das Sandbett in dem der Segler derzeit noch liegt, aus dem Hafenbecken wieder entfernt. Die Abbrucharbeiten sollen im Juni beendet sein.



Einige historische Bauteile des Schiffes, die noch zu retten sind, so wie die drei Stahlmasten, die in einem Außendepot des DSM im Fischereihafen abgelegt wurden, werden aufbewahrt, die restlichen Stoffe werden dann fachgerecht entsorgt.



Als Nachfolgebau der „Seute Deern“, die eine der letzten hölzernen Frachtsegler Europas war, ist geplant, den historischen 80 Meter langen Stahl-Frachtsegler "Najade" nachzubauen, der aber nicht schwimmfähig sein wird. Deutschlands erstes Vollschiff aus Stahl wurde 1888 bei der Tecklenborg Werft in Bremerhaven gebaut, wurde dann aber im Ersten Weltkrieg, inzwischen unter norwegischer Flagge fahrend, von einem deutschen U-Boot zwischen den Orkney und Shetland-Inseln versenkt.


NAJADE - Foto Historisches Museum Bremerhaven


Vom Bund wurden im November insgesamt 46 Millionen Euro für diese Maßnahme freigegeben. Bis es aber soweit ist, wird noch viel Zeit ins Land gehen. Nach Auskunft von Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) könnte das Bauvorhaben in drei Jahren fertiggestellt sein.

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