Nach Abschluss der diesjährigen Antarktis-Saison traf nach einer mehrwöchigen Überführungsreise aus dem chilenischen Hafen Punta Arenas kommend die 48 Meter lange Expeditionsyacht HANSE EXPLORER der Bremer Reederei Harren & Partner (H & P) in Bremerhaven. Das Schiff machte im Kaiserhafen I fest. Vor der Einfahrt in die Nordschleuse kam es auf der Unterweser vor der Columbuskaje noch zu einem Aufeinandertreffen mit dem Kreuzfahrtschiff IONA der Meyer Werft, somit trafen sich das aktuell größte und auch das kleinste in Deutschland erbaute Kreuzfahrtschiff. Die Liegezeit der HANSE EXPLORER an der Pier des zur H&P-Gruppe gehörenden Combi Lift Logistics Terminal Bremerhaven (LTB) an der Lohmannstraße wird vermutlich durch die aktuelle Corona-Pandemie eine derzeit unbestimmte Zeit andauern. Normalerweise würden ab Mai wieder Charterfahren in Richtung Spitzbergen, Grönland und die Nordwestpassage auf dem Programm der HANSE EXPLORER stehen. Wann diese wieder aufgenommen werden können, ist derzeit nicht bekannt.
Bei der im Jahr 2006 von Fassmer-Werft an der Unterweser unter der Baunummer 2020 an Harren & Partner abgelieferten, 48 Meter langen und 10,8 Meter breiten Stahlrumpfeinheit handelte es sich seinerzeit sowohl um ein Kreuzfahrt- als auch um ein Ausbildungsschiff für sechs Besatzungsmitglieder, zwölf Passagiere und bis zu zwölf nautische Auszubildende. Heute steht das eisverstärkte Schiff (Eisklasse E 3) ausschließlich für Charterreisen für kleine Gruppen von bis zu zwölf Personen in den arktischen Gewässern aber auch in tropischen Gebieten zur Verfügung.
Das unter Antigua-und-Barbuda-Flagge verkehrende und unter GL-Kasse betriebene Schiff mit einem Tiefgang von nur 3,5 Metern verfügt über einen 1520 Kilowatt starken MaK-Hauptmotor mit Reserveantrieb. Fällt der Hauptmotor aus, übernimmt ein 400 Kilowatt starker Elektromotor den Antrieb. Vier Generatoren erzeugen eine Gesamtstromleistung von rund 1000 Kilowatt. Weiterhin verfügt die HANSA EXPLORER über zusätzliche Aggregate für die jeweiligen Einsatzregionen. In tropischen Zonen sorgen zwei unabhängig voneinander arbeitende Klimakompressoren für angenehme Raumtemperaturen, in arktischen und antarktischen Gewässern zwei unabhängig voneinander arbeitende Heizungssysteme für Wärme.
Comments