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AutorenbildChristian Eckardt

Koggennachbau "Ubena von Bremen" fährt sich fest - Seenotretter im Einsatz



Am Donnerstagabend, 31. August 2023, hat sich der Hansekoggen-Nachbau "Ubena von Bremen" mit 45 Menschen an Bord in der Außenweser festgefahren Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte, brachten die Seenotretter, ein Fahrgastschiff und die Wasserschutzpolizei Bremen die 35 Passagiere in Sicherheit. Im Einsatz war unter anderem der Seenotrettungskreuzer "Hermann Rudolf Meyer" der DGzRS. Die zehn Besatzungsmitglieder blieben an Bord. Später kam der Havarist eigenständig wieder frei. Er lief unter Sicherungsbegleitung des Seenotrettungskreuzers und des Tonnenlegers "Nordergründe" des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Weser-Jade-Nordsee nach Bremerhaven.

Unter anderem war das Tochterboot "Christian" hier neben dem Havaristen – des Seenotrettungskreuzers HERMANN RUDOLF MEYER der DGzRS im Einsatz. Foto: Die Seenotretter – DGzRS


Der Kapitän der „Ubena von Bremen“ rief gegen 18.15 Uhr über den international einheitlichen UKW-Sprechfunk-Notrufkanal 16 die von der DGzRS betriebene Rettungsleitstelle See (MRCC) in Bremen: Bei ablaufendem Wasser war sein Schiff mit 45 Menschen an Bord auf einem Steindamm festgekommen. Sofort alarmierte die Rettungsleitstelle See die Seenotretter der Station Bremerhaven. Diese warfen umgehend die Leinen los und nahmen mit der "Hermann Rudolf Meyer" Kurs auf den Havaristen.


Dieser befand sich bei der Buhne 16 etwas außerhalb des Fahrwassers „Neue Weser“ ungefähr in Höhe der Ortschaft Wremen (Niedersachsen) und des Wurster Armes. Kurze Zeit später teilte der Kapitän des Koggennachbaus der Rettungsleitstelle See mit: Die „Ubena von Bremen“ habe Schlagseite bekommen, eventuell müssten die 35 Passagiere abgeborgen werden. Als die Seenotretter gegen 18.45 Uhr vor Ort eintrafen, setzten sie das Tochterboot "Christian" des Seenotrettungskreuzers aus, um im Flachwasserbereich dichter an den gut 23 Meter langen Havaristen heranzukommen und die Passagiere sicherheitshalber zu übernehmen. Dabei unterstützte sie das Festrumpfschlauchboot „Bremen 30“ der Wasserschutzpolizei Bremen. Die "Herman Rudolf Meyer" nahm 22 und das Fahrgastschiff „Geestemünde“ 13 Passagiere der „Ubena von Bremen“ an Bord. Alle waren bis auf einen kleinen Schrecken wohlauf. Die beiden Schiffe brachten die Menschen sicher nach Bremerhaven zum Seebäderponton.

Havarist kommt alleine wieder frei

In der Zwischenzeit verschärfte sich die Lage auf der „Ubena von Bremen“: Der Kapitän meldete leichten Wassereinbruch. Die auf dem Koggennachbau verbliebenen Besatzungsmitglieder bekämpften ihn zunächst mit Bordmitteln. Bald darauf benötigten sie allerdings leistungsstärkere Tauchpumpen der Seenotretter und des mittlerweile ebenfalls am Unglücksort befindlichen Tonnenlegers „Nordergründe“ des WSA. Mit diesen wurde das eingedrungene Wasser wieder außenbords befördert. Mit Hilfe der Seenotretter dichtete die Besatzung der „Ubena von Bremen“ den größten Teil der Lecks mit Fließdecken ab.

Bei auflaufendem Wasser kam der 130 Tonnen verdrängende Koggennachbau gegen 23.15 Uhr aus eigener Kraft wieder frei. Unter Sicherungsbegleitung des Seenotrettungskreuzers "Hermann Rudolf Meyer" und der „Nordergründe“ lief die „Ubena von Bremen“ selbstständig nach Bremerhaven in den Labradorhafen. Während der gesamten Rückfahrt drang weiterhin etwas Wasser in den Havaristen ein. Mit den an Bord befindlichen Pumpen konnte der Wassereinbruch allerdings unter Kontrolle gehalten werden.

Zum Unglückszeitpunkt herrschten westliche Winde der Stärke 4 (bis zu 28 km/h). Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven, die ebenfalls mit einem Küstenboot vor Ort gewesen war, hat die Ermittlungen zur Unglücksursache aufgenommen.


Im Laufe des Freitags suchten Taucher am Liegeplatz an der Labradorpier im Fischereihafen nach dem Leck unter Wasser. Dann soll ein Lecksegel angebracht werden, ein drei- oder viereckiges Stück starkes Segeltuch, das von außen vor das Leck gesetzt wird. Aus Sicherheitsgründen wird ebenfalls eine Ölsperre gesetzt - Auflagen, die nun erfüllt werden müssen, berichtet Birgit Hauptmann, Verein-Geschäftsführerin der Hanse-Koggewerft. „Wir hoffen natürlich, dass der Schaden nicht ganz so schlimm ist“, sagt Hauptmann. Ende kommender Woche soll die „Ubena von Bremen“ dann im Dock der Bredo Werft untersucht werden. Erst dann wisse man genaueres zur Schadenshöhe.

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