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AutorenbildChristian Eckardt

„MOSAiC“-Crew der „Polarstern“ kehrt nach Bremerhaven zurück


Am frühen Montagmorgen trafen die beiden deutschen Forschungsschiffe „Maria S. Merian“ und „Sonne“ wieder in Bremerhaven ein. An Bord befanden sich Crew-Mitglieder des deutschen Forschungseisbrechers „Polarstern“ der aktuell laufenden „MOSAiC“-Expedition, die im Rahmen eines Personalwechsels in Spitzbergen am 9. Juni von Bord gegangen sind. Ab Anfang Juni erfolgte der Personal- und auch Materialwechsel vor Spitzbergen. Um den Personalwechsel in Corona-Zeiten überhaupt zu ermöglichen, hatte die „Polarstern“ nach über sieben Monaten der Eisdrift in der Arktis den Motor wieder angestellt.. Auf der Rückreise hatten die beiden Forschungsschiffe auch Material der laufenden Expedition, unter anderem auch zwei Schneemobile des AWI, mit nach Bremerhaven gebracht.


Nachdem die bislang sehr erfolgreiche MOSAiC-Arktis-Expedition aufgrund der Corona-Einschränkungen von der Versorgung abgeschnitten war, konnte das Ablöseteam mit Hilfe beiden deutschen Forschungsschiffe „Sonne“ und „Maria S. Merian“ von Bremerhaven aus in Richtung Arktis erfolgen. Mit über 120 neuen Mitarbeitern und Versorgungsgütern machten sich die beiden Schiffe Mitte Mai auf den Weg nach Spitzbergen. Schon seit dem Herbst 2019 driftet die "Polarstern" eingefroren im Eis durch das Nordpolarmeer. An Bord befinden sich über 100 Wissenschaftler aus 20 Nationen, die an dem Projekt beteiligt sind. Der Forschungseisbrecher „Polarstern“ unterbrach für den notwendigen Personalwechsel sogar die laufende Arktis-Expedition. Eigentlich sollte die Ablösemannschaft schon Anfang April ausgetauscht werden, doch durch die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie war dies nicht wie geplant mit Flugzeugen möglich. Die massiven Einschränkungen des weltweiten Verkehrs verhinderten den dritten Austausch des Expeditionsteams, der ursprünglich für Anfang April als Flugzeug-Transfer geplant war und über die von den norwegischen Behörden wegen der Pandemie gesperrte Inselgruppe Spitzbergen stattfinden sollte. Da aus diesem Grund auch für Versorgungsfahrten vorgesehene internationale Eisbrecher keinen Personaltransfer durchführen konnten, hatte das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) zusammen mit der MOSAiC-Projektleitung, den Zuwendungsgebern und der Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe der Universität Hamburg innerhalb weniger Wochen einen komplett neuen Alternativplan entwickelt.


Expeditionsleiter Prof. Markus Rex vom AWI erklärte kürzlich hierzu: „Die Expedition war mit zahlreichen Alternativplänen in der Schublade auf fast alle denkbaren Szenarien vorbereitet. Doch die Pandemie machte es erforderlich, ein komplexes Alternativszenario für gänzlich neue, so noch nie dagewesene und ungeahnte Bedingungen zu entwickeln. Dafür danken wir der Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Bundesforschungsministerium. Es war zudem durch den immensen Einsatz des Teams und die große Bereitschaft der Expeditionsteilnehmenden möglich, auch unter den aktuellen Bedingungen zwei Monate länger als geplant Klimaforschung im arktischen Eis zu betreiben. Die Fortsetzung der Expedition konnte dadurch unter äußerst widrigen Umständen gerettet werden.“ Die beiden deutschen Forschungsschiffe „Sonne“ und „Maria S. Merian“ wurden vor der Abreise in Richtung Spitzbergen an der Pier der Lloyd Werft in Bremerhaven mit Proviant und weiterem Forschungsmaterial ausgerüstet, wo sie nun nach der Rückkehr auch wieder festmachten und hier das mitgebrachte Ausrüstungsmaterial von Bord der „Polarstern“ auch wieder entladen.


Die 2014 von der Papenburger Meyer Werft abgelieferte „Sonne“ ist rund 120 Meter lang. Die 95 Meter lange und in Rostock beheimatete „Maria S. Merian“ ist mit der Polar Class 7 zertifiziert und kann damit sogar in mittlerem Eis bis 80 cm verkehren.




Die aktuelle einjährige Mosaic-Expedition unter Leitung des AWI Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts gilt als bislang größte Arktis-Expedition. Dabei wollen die Wissenschaftler auch Daten sammeln und nähere Informationen zum Klimawandel zu erfahren, da sich gerade die Arktisregion schneller erwärmt als andere Regionen auf der Erde. Die Zwischenbilanz des Projekts zeigt: Die wertvollen Daten der kommenden Monate sind unverzichtbar für die Wissenschaft. Nach einer erfolgreichen ersten Hälfte der mehr als einjährigen Drift durch das Nordpolarmeer wird die internationale MOSAiC-Expedition durch die Corona-Pandemie vor ungeahnte Herausforderungen gestellt. Das Ende der Expedition, die über ein Budget der Expedition über 140 Millionen Euro verfügt, ist für den 12. Oktober 2020 geplant.

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