Seit Anfang Januar läuft an der Columbuskaje in Bremerhaven der Aufbau der ersten von insgesamt drei neuen weißen Passagierbrücken für das Kreuzfahrtterminal. Im Auftrag der Hafengesellschaft Bremenports hat der spanische Engineering-Konzern Adelte die neuen Passagierbrücken in Barcelona entwickelt und gebaut. Die ersten Teile wurden zwischenzeitlich per LKW angeliefert und wurden nun auf einer separaten Betriebsfläche der neuen Columbuskaje angeliefert und werden nun von Mitarbeitern des spanischen Unternehmens in den kommenden Wochen zusammengebaut. So steht derzeit schon das Mittelteil der zukünftig 56 Meter langen Passagierbrücke. Adelte wird die erste Brücke nun bis April 2023 installieren, zwei weitere Brücken werden dann bis zum Herbst 2023 an der neuen Columbuskaje aufgebaut.
Die Installation der drei neuen Passagierbrücken ergänzt den im November 2021 gestarteten Neubau der Columbuskaje, der ursprünglich mit 80 Millionen Euro kalkuliert wurde. Mittlerweile geht die Hafengesellschaft aber von Kosten in Höhe von 100 Millionen Euro aus.
Die Kaje, über die nun die Kreuzfahrtschiffe abgefertigt werden, soll bis zum Herbst 2023 auf einer Länge von 620 Metern neu gebaut und dabei 20 Meter in die Weser verbreitert werden. Somit sind die neuen Passagierbrücken vom Typ Pegasus auch deutlich länger sein als die bisherigen drei Brücken von Kocks, die vor fast zwei Jahrzehnten errichtet worden waren. Diese wurden im Winter stillgelegt und wurden inzwischen abgebrochen. Mit den neuen Brücken kann das Kreuzfahrtterminal nun jedes große aktuelle Kreuzfahrtschiff aufnehmen, auch solche mit überhängenden Rettungsbooten.
„Die optisch attraktiven und technisch hochmodernen Brücken sind sichtbarer Ausdruck, dass Bremerhaven der Kreuzfahrt beste Bedingungen bietet“, so die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling. „Das Jahr 2022 hat gezeigt, dass sich Bremerhaven als attraktiver Kreuzfahrtstandort etabliert hat. Ich möchte gerne, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzt.“ bremenports-Geschäftsführer Robert Howe hob hervor, dass der Zeitplan für den Neubau der Kaje punktgenau eingehalten worden sei. „Die Kooperation mit den beauftragten Unternehmen hat sich hervorragend bewährt. Deshalb kann der Aufbau der Brücken so erfolgen, dass die Kaje für die kommende Kreuzfahrtsaison bereits genutzt werden kann.“
Die neuen Pegasus-Passagierbrücken sind mit 56 Metern die längsten, die jemals gebaut wurden. Sie bestehen aus zwei verglasten Tunnelabschnitten, einer Kabine und einem Gebäudeanschlussmodul. Die technisch anspruchsvolle Kabine kann die Bewegungen eines Kreuzfahrtschiffes beim Anlegen ausgleichen. Elektromechanische Hubsysteme in den Säulen ermöglichen den Brücken eine Einstiegshöhe von 16 Metern über dem Meeresspiegel. Durch den vollverglasten Tunnel können die Kreuzfahrtgäste dann bei der Einschiffung schon einen ersten vollen Blick auf das Kreuzfahrtschiff und die Kaje genießen.
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