top of page
  • AutorenbildChristian Eckardt

Schleppreederei Boluda Towage erhält erstmals Notschlepp-Vertrag für die Ostsee


Die spanische Schleppreederei Boluda Towage hat mit dem stärksten Schiff der Flotte, der „Bremen Fighter“ mit einem Pfahlzug von 104 Tonnen, vom Bund einen Chartervertrag als zusätzlicher Notfallschlepper für die Ostsee erhalten. Bislang wurden von der Arbeitsgemeinschaft Küstenschutz (Fairplay Towage Group) die Notfallschlepper gestellt, nun kommt erstmals das spanische Unternehmen Boluda Towage zum Zug. Zuletzt verkehrte als Charterschiff von der Station Sassnitz die „Fairplay 25“ von der Fairplay-Gruppe aus Hamburg mit einem Pfahlzug von 65 Tonnen. Wie die spanische Schleppreederei mitteilte, befindet sich die unter Antigua-Flagge fahrende „Bremen Fighter“ bereits in Sassnitz auf Rügen, wo der Schlepper künftig stationiert ist. In den vergangen Wochen wurde der Schlepper beim Schiffbauunternehmen RS Heise in Bremerhaven aus seine neuen Aufgaben vorbereitet. Der Vertrag gilt seit Anfang März für zunächst für zwei Jahre und kann um bis zu drei Jahre verlängert werden. Ab der zweiten Jahreshälfte werde der Schlepper auch die offiziellen Farben der deutschen Küstenwache tragen. Der Geschäftsführer der Boluda Corporación Marítima, Vicente Boluda Fos, verwies darauf, dass “die Boluda-Flagge jetzt dauerhaft in der Ostsee präsent ist.” Der 49 Meter lange Schlepper „Bremen Fighter“ wurde 2004 auf der Mützelfeldwerft in Cuxhaven als „Primus“ für die Reederei Harms Bergung durch und kam im Jahr 2011 zur Unterweser Reederei GmbH (URAG). Durch den Erwerb der URAG durch Boluda im Jahr 2017 gelangte der Schlepper an das spanische Unternehmen, das seit einigen Jahren durch offensiven Expansionskurs durch den Erwerb mehrerer Schleppunternehmen von sich reden macht.




Boluda Towage ist eine Tochtergesellschaft der spanischen Boluda Corporacion Maritima, die auch Terminals und Reedereien betreibt und seit mehr als 160 Jahre aktiv ist. Das Schleppgeschäft wurde vor rund 100 Jahren in Valencia gegründet. Mit der jüngsten Übernahme von Iskes zählt die Flotte mehr als 300 Schlepper in 75 Häfen, verteilt über 19 Länder in Europa, Westafrika, Amerika und im Indischen Ozean. So wurde im Jahr 2017 die vor allem im Unterweserraum aktive Schleppreederei URAG sowie Lütjen & Reimers in Hamburg übernommen. Zwei Jahre später erwarben die Spanier für 300 Mio. € Kotug Smit Towage (KST), zuvor ein Joint Venture von Boskalis und Kotug mit einer Präsenz in insgesamt elf Häfen in den Niederlanden, Belgien, Deutschland und Großbritannien. Im letzten Jahr konnte sich Boluda im Rahmen einer Ausschreibung das Hafenschlepp-Geschäft im belgischen Zeebrugge für fünf Jahre sichern. Die Reederei setzt dort acht Schlepper ein, darunter zwei Schiffe, die die neuesten Tier-III-Emissionsnormen erfüllen. Zum Jahresanfang wurden dann von die Hafenschleppaktivitäten der niederländischen Reederei Iskes in den Häfen Eemshaven, Lübeck und Lissabon übernommen.

653 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page