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AutorenbildChristian Eckardt

Unfall-Yacht verlässt das Baudock bei der Lürssen-Werft in Bremen-Aumund



136 Meter lange „Alibaba“ soll vermutlich zur Schadensuntersuchung bei Blohm + Voss gedockt werden


Die rund 140 Meter lange Megayacht „Alibaba“ (9.400 BRZ) wurde am vergangen Dienstag (12.12.2023) am Lürssen-Standort in Bremen-Aumund, früher als ursprünglich geplant, mit Schlepperhilfe ausgedockt. Anschließend wurde die graue Yacht, die aufgrund des Designs und des grauen Anstrichs Ähnlichkeiten mit einem Marineschiff aufweist, zunächst an die Ausrüstungspier der Werft gelegt.


Die beeindruckende Megayacht wurde zuletzt in einzelnen Stahlbaugruppen im Mai 2022 gesehen, als einzelne Sektionen zur Montage in das überdachte, 170 Meter lange Baudock in Bremen-Nord überführt wurden. Viele Details über dieses Projekt, deren Baubeginn schon im Jahr 2019 war, liegen nicht vor. Wie üblich äußert sich die Bauwerft nicht über deren laufende Projekte. Die Yacht verfügt über vier Passagierdecks und entstand aus einem Stahlrumpf mit Aluminiumaufbauten. Sie ist 136,8 Meter lang, 20 Meter breit und der Tiefgang beträgt 5,8 Meter. Für das Außendesign zeigt sich German Frers aus Argentinien verantwortlich, so dass man schon Ähnlichkeiten bei dieser Yacht zu der vor 13 Jahren von Lürssen abgelieferten aber nur 82 Meter langen „Pacific“ erkennt, die ebenfalls von diesem Designbüro entworfen wurde. Angetrieben wird das Schiff über zwei MAN-Motoren, eine Angabe über die zukünftige Höchstgeschwindigkeit liegt nicht vor.



Die „Alibaba“ sorgte in der letzten Woche für Schlagzeilen, als die Yacht aufgrund noch immer nicht näher genannten Gründen das Baudocktor und die Baudockverkleidung durchbrach. Ein Arbeiter der Werft wurde dabei verletzt. Aus dem Umfeld der Werft war zu erfahren, dass die Yacht möglicherweise beim Aufschwimmen im Baudock von den Pallungen gerutscht sein könnte. Von der Werft gibt es derzeit hierzu überhaupt keine Informationen. Das Baudocktor und eine Personenbrücke, die sich vor dem Baudock befand, wurden bei dem Unfall zerstört und lagen auf dem Grund vor dem Dock und wurden am vergangenen Wochenende mit Hilfe der beiden Schwimmkräne „BHV Athlet“ von BVT Chartering aus Bremerhaven und dem stärksten deutschen Schwimmkran „Enak“ von Lührs Schifffahrt aus Hamburg geborgen und an Land abgesetzt.


In wieweit die Yacht bei dem Unfall beschädigt wurde ist nicht bekannt, doch wurde die Ausdockung am Dienstag zeitlich vorgezogen, um das Schiff schnellstens in einem Schwimmdock auf Schäden am Schiffsrumpf untersuchen zu lassen. Nach unbestätigten Informationen soll die „Alibaba“ nun spätestens zum Wochenende nach Hamburg zur Werft Blohm + Voss überführt werden.


Aktuell wird die „Alibaba“ In der Weltrangliste der weltweitgrößten Yachten auf Platz 23 gesetzt. Zudem ist die 13. größte von Lürssen erbaut Yacht. Angaben über den Auftraggeber liegen bislang nicht vor. Lürssen Yachts hat derzeit mehrere Großprojekt, vornehmlich an den Produktionsstätten an der Weser im Bau, darunter die über 130 Meter lange Megayacht „Deep Blue“, die 114 Meter lange Brennstoffzellen-Megayacht „Cosmos“ und die 82 Meter lange Yacht „Cali“ am Standort in Schacht-Audorf am Nord-Ostsee-Kanal.

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