Nachdem die letzte von insgesamt sechs Liebherr-Containerbrücken am Südende des Bremerhavener Containerterminals für Eurogate in Hamburg errichtet und am letzten Wochenende per Schwerlastponton „Caroline“ an die Elbe verschiff wurde, hat der österreichische Kranbauer Liebherr nunmehr mit der Montage von zwei weiteren 135 Meter hohen Containerbrücken in Bremerhaven begonnen. Diese hatte MSC Gate Bremerhaven im letzten Jahr bei Liebherr bestellt.
Die beiden neuen, rund 2.100 Tonnen schweren Umschlaganlagen verfügen nach der geplanten Inbetriebnahme zum Jahresende über eine Hubhöhe von 51,20 m unter dem Spreader, und eine Auslage von 73 m. Damit sind sie dem Betreiber zufolge in der Lage, Schiffe mit 25 Containerreihen an Deck ohne Einschränkungen zu bearbeiten. Damit sind sie auf alle derzeit im Einsatz befindlichen Containerschiffsklassen ausgerichtet, darunter auch die neue MSC Megamax-24-Klasse, eine der weltweit größten Klasse. Selbst bei einer möglichen weiteren Steigerung in den Schiffsgrößen bei Länge oder Breite würden die neuen Brücken hinderungsfrei arbeiten können, teilt Eurogate bei der Bestellung der Brücken im letzten Jahr mit.
Die Anlieferung der Baugruppen nach Bremerhaven erfolgt dabei unter anderem per Lkw-Schwerlast-Transport vom Liebherr-Werk in Lubmin bei Greifswald. Innerhalb der Liebherr-Gruppe werden Container-Brücken zwar traditionell im irischen Killarney gebaut. Die Fertigungsstätte in Lubmin, wo sich zu DDR-Zeiten ein Kernkraftwerk befand, wird durch Liebherr seit 2007 schrittweise entwickelt. Hier werden inzwischen auch Bauteile für Containerbrücken gefertigt. Der familiengeführten Firmen-Gruppe Liebherr ist es in den zurückliegenden Jahren mehrfach gelungen, in Europa für verschiedene Hafendienstleister Aufträge über Containerbrücken zu erhalten. So auch für die HHLA in Hamburg und ihren Terminal CTT oder bei North Sea Terminal (NTB) Bremerhaven.
https://www.liebherr.com/shared/media/maritime-cranes/downloads-and-brochures/brochures/lcc/liebherr-container-cranes-brochure.pdf
Um Platz für die neuen Brücken an der Stromkaje beim MSC Gate zu schaffen, lässt Eurogate am Südende der Stromkaje nun noch die beiden ältesten Containerbrücken des Herstellers Kocks verschrotten, die mehr als 30 Jahre alt sind. Die Ausleger der Brücken 12 und 13 wurden noch vor ein paar Jahren ertüchtigt, aber die Brücken wurden in den letzten Jahren kaum noch genutzt. Vier ähnliche Brücken dieser Baureihe wurden vor vier Jahren schon verschrottet, da diese von der Größe den aktuellen Anforderungen des Containerverkehrs nicht mehr gewachsen und am Markt nicht mehr zu verkaufen sind.
Am 1. Oktober 2004 nahm das MSC Gate in Bremerhaven seinen Betrieb auf und ist heute ein leistungsfähiges, modernes Containerterminal für die Abfertigung der weltgrößten Containerschiffe. MSC Gate ist ein Joint-Venture von Eurogate und Terminal Investment Limited (TIL), einer Beteiligungsgesellschaft der Reederei MSC–Mediterranean Shipping. MSC Gate ist ein sogenanntes „dedicated terminal“ zur Abfertigung von reederei-eigenen Schiffen bzw. von Schiffen von Partnerreedereien. Seit dem Start vor 16 Jahren hat sich MSC Gate zur Erfolgsgeschichte entwickelt und im Laufe der Jahre hat der Terminal seine Suprastruktur der voranschreitenden Schiffsgrößenentwicklung angepasst. Die ersten Schiffe, die hier 2004 noch abgefertigt wurden, verfügten über Transportkapazitäten zwischen 2.000 und 5.000 TEU. Heute haben die Containerschiffe ein Ladevolumen von 20.000 TEU und höher.
http://www.mscgate.de/
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