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  • AutorenbildChristian Eckardt

Offizieller Baubeginn für den 3. Bauabschnitt der Bremerhavener Columbuskaje



80 Millionen Euro-Bauwerk soll bis Ende 2024 fertiggestellt werden


Es geht weiter an Bremerhavens größter Wasserbaustelle, dem Neubau der Columbuskaje direkt an der Weser. Seit November 2021 laufen dort schon die Bauarbeiten für die ersten beiden Bauabschnitte, die in diesem Sommer abgeschlossen werden konnten. Nun erfolgte der erste offizielle Rammschlag für den dritten und auch letzten Bauabschnitt der vornehmlich für die Abfertigung von Kreuzfahrtschiffen vorgesehenen Kaje. Schon jetzt werden hier jährlich 250.000 Passagiere abgefertigt, in Zukunft sollen es noch mehr werden.

Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz, bremenports-Geschäftsführer Robert Howe, Jens Diekmann von der Firma Tagubau als Vertreter der Arge und Dr. Iven Krämer, Leiter des Referats für Hafenwirtschaft und Schifffahrt in Bremen, drückten gemeinsam den Buzzer, damit mit der Ramme offiziell die erste fast 40 Meter lange Bohle in den Wesergrund getrieben werden konnte. Doch Geschäftsführer Robert Howe musste sogleich schon eingestehen: „Das ist nicht die erste Bohle, es stecken schon 40 Bohlen tief im Grund der Weser.“


ens Diekmann von der Firma Tagubau, bremenports-Geschäftsführer Robert Howe, Oberbürgermeister Melf Grantz,und Dr. Iven Krämer drücken gemeinsam den Buzzer


Insgesamt wird die Columbuskaje auf einer Länge von 800 Metern neu gebaut – knapp 600 Meter sind bereits fertiggestellt, jetzt wird das letzte, 217 Meter lange Teilstück angegangen: Wie bei den bereits fertiggestellten Abschnitten wird dazu eine neue Spundwand mit etwa 20 Meter Abstand zur bestehenden alten Kaje in die Weser getrieben. Dazu wurden im nun anstehenden dritten und letzten Bauabschnitt 97 Tragbohlen im Weserschlick versenkt, mit ebenfalls 97 Füllbohlen geschlossen und mit 90 Schrägpfählen sowie 8 horizontalen Ankern verankert. Insgesamt werden dafür etwa 5300 Tonnen Stahl und 1900 Kubikmeter Stahlbeton verbaut. Die Rammarbeiten werden vermutlich bis Februar dauern skizziert bremen-ports Chef Robert Howe. Aufgrund der Lärmbelästigung durch die Rammarbeiten durch den Schlaghammer mit einem Schlaggewicht von 28 Tonnen wurde festgelegt, dass nicht länger als dreieinhalb Stunden am Tag gerammt werden darf.


Steht die neue Kaje werden rund 80.000 Kubikmeter Sand die Lücke zur alten Hafenkante füllen – und letztlich 6.300 Quadratmeter Pflastersteine oben drauf für ein neues, einheitliches Kajenbild sorgen. Abgeschlossen werden soll der Bauabschnitt und damit das Gesamtprojekt, für das der Senat insgesamt rund 80 Millionen Euro zur Verfügung gestellt hat, Ende 2024.


Man sei mehr als zufrieden, sagt auch Dr. Iven Krämer. „Im Ressort ist der Neubau der Kaje unser Lieblingsprojekt“, sagt Krämer, und das habe mit der eingehaltenen Bauzeit, vor allem aber auch mit den Kosten zu tun. „Wir sind noch immer im Kostenrahmen“, sagt Krämer.

Dazu der bremenports Geschäftsführer Robert Howe: „Man sieht schon an den bisher abgeschlossenen Teilstücken, dass Bremerhaven hier eine, auch optisch ansprechende neue Kaje erhält. Was mich dabei besonders freut: Durch das Engagement aller Beteiligter und die gute Kooperation mit und innerhalb der Arge liegen wir bei diesem Großprojekt auf den Punkt im vorher aufgestellten Zeitplan.“ Gleichwohl bleibe noch einiges zu tun: „Das letzte Stück, das aus einer kombinierten Spundwand – also dem Stück entlang der Weser und einer Querwand zum Abschluss besteht – ist noch einmal durchaus eine Herausforderung und zudem wollen wir bis 2025 auch Landstromanlagen auf der Kaje installiert haben, um die Schiffe während der Liegezeit mit sauberem Strom zu versorgen.“


Oberbürgermeister Melf Grantz stellte insbesondere die Bedeutung des Kreuzfahrtbereichs für Bremerhaven heraus: „Die Investition in die Kaje ist in jedem Fall gut angelegtes Geld – schon allein, um den Hochwasserschutz in diesem Bereich sicherzustellen und andererseits, weil die Kreuzfahrtindustrie mit rund 250.000 Kreuzfahrern im Jahr und einer Wertschätzung von rund 20 Millionen Euro für Bremerhaven einen wesentlichen Teil unseres Tourismuskonzeptes darstellt. Keine Frage: Auch diese Branche wird künftig im Sinne des Klimaschutzes Veränderungen unterworfen sein und der entsprechende Transformationsprozess hin zu saubereren Kreuzfahrten und Antrieben hat bereits begonnen. Dass wir hier in absehbarer Zeit Landstrom anbieten können, ist dabei ein wichtiges Signal und richtiger Schritt in diese Richtung.“ Wie Robert Howe erklärte sollen ab dem 3. Quartal 2024 die Arbeiten für die Landstromversorgung an der Colurmbuskaje aufgenommen werden, so dass dann ab der Saison 2025 der Landstromanschluss für die Kreuzfahrer zur Verfügung steht.



Auch der Aufbau der drei neuen Passagierbrücken des spanischen Herstellers Adelte auf der Columbuskaje ist abgeschlossen. Diese neuen Passagierbrücken sind mit 56 Metern die längsten, die jemals von Adelte gebaut wurden. Sie bestehen aus zwei verglasten Tunnelabschnitten, einer Kabine und einem Gebäudeanschlussmodul. Die technisch anspruchsvolle Kabine kann die Bewegungen eines Kreuzfahrtschiffes beim Anlegen ausgleichen. Elektromechanische Hubsysteme in den Säulen ermöglichen den Brücken eine Einstiegshöhe von 16 Metern über dem Meeresspiegel. Durch den vollverglasten Tunnel erhalten die Kreuzfahrtgäste nun schon bei der Einschiffung einen ersten vollen Blick auf das Kreuzfahrtschiff. Mit den neuen Brücken kann das Kreuzfahrtterminal nun jedes große aktuelle, bis zu 6.500 Passagiere fassende Kreuzfahrtschiff aufnehmen, auch solche mit überhängenden Rettungsbooten.



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