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  • AutorenbildChristian Eckardt

Arbeit für die Lloyd Werft: „AIDAaura“ bleibt zwei Wochen im Dock der Traditionswerft



Am Montagmorgen (28.03.) traf das Kreuzfahrtschiff „Aidaaura“ von AIDA Cruises erstmals für einen Werftaufenthalt bei der Lloyd Wert Bremerhaven ein. Der Arbeitsumfang für die nächsten zwei Wochen im Kaiserdock II ist umfangreich, schließlich lag das kleinste Kreuzfahrtschiff aus der Kussmundflotte mehr als zwei Jahre, coronabedingt auf, zuletzt im estnischen Hafen Tallinn, wo auch noch das Schwesterschiff „AIDAvita“ derzeit aufliegt. Die Rückkehr der „AIDAvita“ wird nach derzeitigem Routenplan aber erst ab dem Sommer aus erfolgen.


Nicht nur die Rostläufe am weißen Schiffsrumpf werden während der Dockzeit bei der Lloyd Werft entfernt, sondern bis zum 9. April werden von der Werft auch umfangreiche Stahlarbeiten durchgeführt. Neben Wartungs- und Überholungsarbeiten in den technischen Bereichen werden auch die zahlreichen öffentlichen Bereiche überholt, Details über den Umfang der Arbeiten machen derzeit weder die Werft noch AIDA Cruises. Nach der Werftzeit nimmt das im Jahr 2002 in Wismar erbaute Kreuzfahrtschiff von der Unterweser Kurs auf Hamburg, wo dann der so genannte Restart im AIDA selection-Programm startet. Von der Elbmetropole geht es dann auf die erste 14-tägige Kreuzfahrt nach Schottland und Irland. Im Laufe des Sommers verholt dann die „AIDAaura“ an die Columbuskaje nach Bremerhaven, von wo aus sechs Abfahrten bis in den Herbst hinein nach Island und Grönland und zu verschiedenen Zielen in Westeuropa ablegt.



Wie ihr ein Jahr zuvor in Dienst gestelltes Schwesterschiff „AIDAvita“ gehört die „AIDAaura“ nach dem Verkauf der „AIDAaura“ und „AIDAmira“ zu den kleinsten und ältesten Schiffen der AIDA Flotte. Mit einer Größe von insgesamt 42.289 BRZ auf knapp 203 Metern Länge bietet das Schiff auf 10 Passagierdecks (12 Decks insgesamt) bis zu 1.266 Passagieren Platz. Nach der Fertigstellung 2003 auf der Aker MTW Werft in Wismar wurde es am 12. April 2003 von dem deutschen Top-Model Heidi Klum getauft.



Das vor ein paar Jahren von AIDA eingeführte Selection-Programm steht für außergewöhnliche Reisen auf faszinierenden Routen zu neuen Regionen oder exklusiven Häfen. Bislang wurden diese Reisen mit den ältesten und kleinsten Schiffen der AIDA-Flotte durchgeführt, nach dem Verkauf der „AIDAcara“ und „AIDAmira“ werden nun auch die die Schiffe aus der so genannten Sphinx Klasse für diese besonderen Kreuzfahrten eingesetzt. Auf ausgedehnten Landausflügen haben die Gäste auf diesen Reisen die Möglichkeit, beeindruckende Landschaften und Kulturen von einer ganz anderen Seite kennenzulernen. So wird im Oktober 2022 erstmals mit der „AIDAsol“ ein Schiff aus der „Sphinx-Klasse“ auf Weltreise gehen. Highlights dieses 117-tägigen Abenteuers sind die Umrundung von Kap Hoorn und dem Kap der Guten Hoffnung, Ziele wie die Allee der Gletscher, Feuerland, Mauritius, Kapstadt und Silvester in Sydney. Mit der „AIDAbella“ reisen Gäste zu den Lofoten, mit der „AIDAluna“ geht es zu den Highlights am Polarkreis und die „AIDAblu“ wird außergewöhnliche Erlebnisse auf den Reisen nach Mauritius, Seychellen und Madagaskar bieten.


Auch für die Lloyd Werft Bremerhaven ist dieser aktuelle Dockauftrag ein sehr positives Signal, denn die Werft, die von der Bremer Zech-Gruppe und der Bremerhavener Rönner-Gruppe übernommen wurde , erwartet schon bald das nächste Kreuzfahrtschiff von AIDA Cruises aus Rostock zur Dockung. Vom 24. April bis 6. Mai 2022 steht dann ein turnusmäßiger Werftbesuch für die „AIDAdiva“ in Bremerhaven an.



Kartellbehörde stimmt Übernahme der Lloyd Werft zu


Erwartungsgemäß hatte die Kartellbehörde noch in der vergangen Wochen dem Verkauf der Lloyd Werft an das Zech-Rönner-Konsortium genehmigt. Damit waren die Voraussetzungen für die Rücknahme des Insolvenzantrags und für die Übergabe der Lloyd Werft an die Zech-Rönner-Gruppe gegeben. Bereits am heutigen Montagmorgen hatte die Werft den zum Jahresanfang gestellten Insolvenzantrag beim zuständigen Richter des Amtsgerichts Bremerhaven zurückgenommen.


Die beiden aus Bremen und Bremerhaven stammenden Unternehmen hatten zuerst getrennte Angebote abgegeben und sich später miteinander verbündet um eine Bremer Lösung zu finden. Der Kaufpreis soll nach unbestätigten Angaben zwischen 20 und 30 Mio. € liegen.


Bislang gehörte die Lloyd Werft als Tochterunternehmen mit den ostdeutschen MV-Werften zur Genting-Gruppe. Trotz ausreichender liquider Mittel war die Werft mit über 300 Beschäftigten, die gerade im letzten Jahr mit der Ablieferung der Megayacht „Solaris“ für positives Aufsehen sorgen, mit in die Insolvenz gerutscht. Daraufhin hatte der Insolvenzverwalter Per Hendrik Heerma gemeinsam mit seinem Kollegen Christoph Morgen ein Bieterverfahren eingeleitet, um Investoren für eine Übernahme der Werft zu finden.

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