Niederländische Parlevliet-Gruppe lässt 88,10 Meter Trawler in der Türkei bauen Die deutsche Fangflotte des holländischen Fischkonzerns Parlevliet & Van der Plas (P&P) erhält Mitte nächsten Jahres einen neuen Hochseetrawler mit Heimathafen Bremerhaven, wie Geschäftsführer Diek Parlevliet jetzt auf Anfrage bestätigte. Auf der türkischen Tersan-Werft befindet sich derzeit nach den Plänen des norwegischen Designbüros Skipsteknisk der Trawler „Jan Maria“ vom Typ ST-119 mit 88,10 Metern Länge und 18,30 Metern Breite mit der Baunummer NB 1108 in Bau, der Stapellauf ist für Ende September geplant. Der Trawler wird für das deutsche Tochterunternehmen Nordbank Hochseefischerei GmbH verkehren. Das in Bremerhaven beheimate Fischereifahrzeug wird dann unter der Fischereikennung BX 792 verkehren. Die neue „Jan Maria“ wird zur Indienststellung die bisher in Rostock beheimatete „Gerda Maria“ (ROS 786) ersetzen, wie eine Unternehmenssprecherin erklärte. Die heute 81 Meter lange „Gerda Maria“ wurde 1990 auf der Mützelfeldwerft in Cuxhaven mit dem Namen „Cuxhaven“ für die Deutsche Fischfangunion erbaut und ging vor rund 20 Jahren an die Parlevliet-Gruppe und soll dann verkauft werden.
Schwerpunkt der neuen „Jan Maria“ wird die Kabeljau- und Seelachsfischerei um Spitzbergen und vor Norwegen sein, aber auch Heilbutt und Garnelen im Nordatlantik sollen mit der „Jan Maria“ gefischt werden. Der nach DNV-Klasse gebaute Trawler wird mit einer Wartsilä-Hauptmaschine vom Typ 12V31 mit einer Leistung von 7.320 kW ausgerüstet, die Höchstgeschwindigkeit wird zu 15 Knoten schnelle Trawler wird Unterbringungsmöglichkeiten für bis zu 43 Personen in Einzel- und Doppelkabinen mit separaten Badezimmern verfügen. Der Trawler wird mit einer vollautomatischen Frostanlage ausgestattet, in der in am Tag bis zu 100 Tonnen Fischfilet oder aber Shrimps schockgefroren werden können. Das niederländische Fischereiunternehmen Parlevliet & Van der Plas ist weltweit im Fischfang und in der Fischvermarktung tätig und gehört zu den größten Hochseefischereikonzernen Europas. Aktuell besteht die Konzernflotte für die unterschiedlichen Tochtergesellschaften aus acht Schiffen für die Pelagische Fischerei (Schleppnetzfang) und mehr als ein Dutzend Schiffe für die Grundnetzfischerei.Schon seit 1986 ist die Parlevliet-Gruppe mit der Tochterfirma Doggerbank Seefischerei GmbH, die Hering- und Makrelenfang betreibt, in Bremerhaven aktiv. Neben Fischverarbeitungsbetrieben auf Rügen und bei German Seafrozen in Bremerhaven betreibt die Gruppe auch mehrere Tiefkühllager in der Seestadt. Seit vier Jahren ist die Parlevliet-Gruppe zudem auch in der Fischverarbeitung und im Handel mit Großverbrauchern aktiv, über das Bremerhavener Unternehmen Deutsche See GmbH, die mit ihren 22 Niederlassungen als größter deutscher Fischverarbeiter gilt.
Als letzter Neubau unter deutscher Flagge kam 2015 für die Parlevliet-Gruppe die in Rostock beheimatete „Mark“ in Fahrt, ein ebenfalls auf der türkischen Tersan-Werft erbauter Trawler, der aber mit einer Länge von 86,10 Metern und 16 Metern Breite ein wenig kleiner ist als die neue “Jan Maria”.
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