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AutorenbildChristian Eckardt

Britisches Kreuzfahrtschiff „Balmoral“ wieder zu Besuch in Bremen


Nur wenige internationale Kreuzfahrtreedereien haben die Hansestadt Bremen als Kreuzfahrtdestination auf dem Anlaufplan für Reisen in die Weser-Ems-Region, die meisten Reedereien nutzen für einen Anlauf die Anlagen am rund 60 Kilometer weiter nördlich liegenden Columbus Cruise Center in Bremerhaven. Aber die zur norwegischen Bonheur-Holding gehörende britische Kreuzfahrtreederei Fred Olsen Cruises nimmt schon seit vielen Jahren immer wieder Kurs auf die Weser. Nach nunmehr vier Jahren steuerte die „Balmoral“ nun mal wieder den Getreidehafen in Bremen-Gröpelingen an, wo das Kreuzfahrtschiff bereits morgens gegen 4.00 Uhr von Rostock-Warnemünde kommend festmachte. Der Liegeplatz in Bremen befindet sich direkt an einem imposanten historischen aber noch aktiven Gebäude, das gleichzeitig auch ein Wahrzeichen der Bremer Hafenlandschaft ist. Seit einigen Jahren gehört die Getreideverkehrsanlage (GVA) mit seinen 240 Silozellen im Stadtteil Gröpelingen der Unternehmensgruppe J. Müller aus Brake. In dem 200 Meter langen und mehr als 40 Meter hohen, denkmalgeschützten, 100 Jahre altem Backsteingebäude wird heute immer noch Getreide, Futtermittel und Rohkaffee gelagert.



Die fast 1.000 Passagiere auf dieser Kreuzfahrt, auf der nur die deutschen Häfen Kiel, Hamburg, Rostock-Warnemünde angesteuert wurden, nutzten den Tagesaufenthalt für geführte Stadtrundgänge aber auch für individuelle Ausflüge in die Hansestadt, wie der zuständige Agent von Menzel Döhle Shipping GmbH aus Hamburg erläuterte. Die Reederei ist im klassischen Segment unterwegs und das Reiseangebot richtet sich an das britische Publikum mit Interesse für Kultur und historische Ziele. Gegen 16.00 Uhr wurden an der historischen Getreideumschlagsanlage dann die Leinen gelöst und das Kreuzfahrtschiff nahm wieder Kurs auf den britischen Einschiffungshafen Southampton, wo die „Balmoral“ am Mittwochmorgen erwartet wird. Die Reisen zu den norddeutschen Metropolen sind bei den britischen Gästen immer wieder sehr beliebt, so dass das 218 Meter lange Kreuzfahrtschiff nochmals am 30. Juni erneut in Bremen erwartet wird. Zudem konnte Oliver Rau, Geschäftsführer der WFB Wirtschaftsförderung Bremen, kürzlich auf der Tourismusmesse ITB in Berlin noch verkünden, dass das luxuriöse Apartment-Schiff „The World“ in diesem Sommer an der Unterweser erwartet wird, da ein Eigentümer, der an Bord wohnt, unbedingt einmal nach Bremen wollte. Dabei wird „The World“ dann aber nicht am J. Müller Getreideterminal sondern im Neustädter Hafen festmachen. Das 196 Meter lange Schiff wurde im Oktober 2003 von seinen rund 150 Bewohnern gekauft, die in Appartements in einer Größe zwischen 27 bis zu 360 Quadratmeter wohnen. Betrieben wird das Schiff von der in Miami ansässigen Gesellschaft ResidenSea. Die Eigentümer entscheiden dann über die Route, Wahl des Treibstoffs oder aber sogar über die Farbe der Weihnachtsdekoration. Die 1988 als erbaute „Balmoral“ hat übrigens Wurzeln aus der Region, wurde sie doch ursprünglich als „Crown Odyssey“ auf der Papenburger Meyer Werft erbaut und war zunächst für die Reederei Royal Cruise Line in der Karibik im Einsatz. Vier Jahre später kaufte Kloster Cruise das Kreuzfahrtschiff und kurze Zeit später wurde das Schiff 1996 in "Norwegian Crown" umbenannt. Nach zwei weiteren Umbenennungen kaufte 2007 Fred. Olsen Cruise Lines das damals noch knapp 188 Meter lange Kreuzfahrtschiff und gab der „Balmoral“ ihren heutigen Namen. Im gleichen Jahr wurde der Cruiser dann bei Blohm + Voss in Hamburg durch eine 30,6 Meter lange Mittelsektion verlängert, wobei die Sektion auf der damaligen SSW-Werft in Bremerhaven gefertigt wurde. Das Kreuzfahrtschiff verfügt heute über eine Kapazität für 1.350 Passagiere.

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