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  • AutorenbildChristian Eckardt

Ehemaliges Seebäderschiff „Atlantis“ wird verschrottet



Griechischer Schlepper „Christos XL“ überführt Schiff nach Aliaga


Und wieder endet ein ehemaliges deutsches Seebäderschiff aus dem Helgolanddienst auf dem Schrott: Nach der „Wilhelmshaven“, der „Wappen von Hamburg“ und der „Helgoland“ trifft es nun die frühere „Atlantis“, die auch viele Jahre von Cuxhaven, Büsum und zwei Jahre auch für die Reederei Warrings von Bremerhaven aus zwischen 1998 und 1999 im Helgolandverkehr eingesetzt wurde. An dem vergangenen Wochenende hat der griechische Schlepper „Christos XL“ der griechischen Spanopoulos Group das 78 Meter lange Schiff am letzten Aufliegeplatz im griechischen Hafen von Perama an den Haken genommen und überführt das Schiff nun in Richtung Aliaga in der Türkei. Dort wird die Geschichte des 48 Jahre alten Schiffes am Strand einer Abwrackwerft enden.


Der letzte deutsche Eigner, die Reederei Cassen Eils hatte das Seebäderschiff, das viele Jahre das Flaggschiff der Reederei war, im Sommer 2016 an Russel Ventures, ein niederländisches Unternehmen mit Sitz auf den Seychellen, verkauft. Zunächst wurde die „Atlantis“ im Juni 2016 nach Ridderkerk bei Rooterdam überführt und im August wurde es in „Atlantic“ umbenannt. Im Frühjahr 2017 nahm das Schiff dann Kurs auf den Hafen von Kisamos auf Kreta und gehörte nunmehr der Kissamos Cruises, die einen umfangreichen Umbau planten. Dieser sollte dann auf der Spanopoulos Shipyard in Perama fortgeführt werden, wohin das Schiff vor einem Jahr verbracht wurde, doch bis auf umfangreiche Farbarbeiten waren von außen keinerlei Umbauten zu erkennen. Vermutlich durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie kam nun das Ende für die ehemalige „Atlantis“.

Die 76 Meter lange „Atlantis“ war 1972 bei der Rolandwerft in Bremen-Hemelingen als „Helgoland“ von der HADAG für den Seebäderverkehr nach Helgoland bestellt worden. Andererseits war das Schiff auch für Butterfahrten auf der Ostsee geplant. Nach dem Konkurs der Rolandwerft 1972 wurde der Kasko des Schiffes bei dem damals zu HDW gehörenden Werftbetrieb in Finkenwerder, der ehemaligen Deutschen Werft, geschleppt und dort ausgebaut. Die Ablieferung erfolgte im Juli 1972. Bis 1983 verkehrte das Schiff für die HADAG, dann erwarb der Cuxhavener Reeder Cassen Eils das Seebäderschiff und taufte es in „First Lady“ um. Auch unter diesem Namen kam es zunächst meist für Butterfahrten in der Ostsee zum Einsatz, bevor es wieder auf verschiedenen Strecken im Seebäderverkehr nach Helgoland fuhr. Seit der Umbenennung in „Atlantis“ im Jahr 2000 verkehrte das Schiff meist von Cuxhaven nach Helgoland – im Winter für Cassen Eils, im Sommer für die Förde Reederei bis zum Jahr 2014.

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