Bremer Senat bewilligt 2,4 Millionen Euro für Planung eines Brücken-Neubaus
Seit dem Wochenanfang werden nun weitere Folgen nach der Havarie der Drehbrücke im Bremerhavener Überseehafen von Gründonnerstag beseitigt. Denn ein Schwerlastunternehmen wird in den nächsten Nächten die 28 Eisenbahnwaggons von der so genannten Columbusinsel abtransportieren, die durch die Demontage der defekten und bislang größten Eisenbahn-Drehbrücke auf den Gleisen zurückblieben. Denn für den Bahnverkehr gab es nur die eine Trasse über die Drehbücke auf die Columbusinsel. Die dort vorhandenen Gleise wurden einerseits als Abstellfläche für nicht genutzte Containerwaggons genutzt. Andererseits nutzte zum Beispiel der Logistiker Heuer ein Gleis im Bereich des Schuppen F/G um dort auch Holzprodukte umzuschlagen. So waren allein für dieses Jahr über 2000 Waggons avisiert.
Da derzeit unklar ist, wann eine Ersatzbrücke über den Verbindungskanal kommt, wurde nun vom Hafenbetreiber Bremen Ports die Spedition Kübler aus der Pfalz mit der Rückholaktion der bis zu 28 Tonnen schweren dreiachsigen und 37 Meter langen Waggons beauftragt. Diese werden nun im Bereich des Columbusbahnhofes auf spezielle Schwerlastanhänger gefahren und anschließend geht es im Konvoi über die Kaiserschleuse über das Zolltor Rotersand zurück in den Hafen. Am Kopfende vom Kaiserhafen III werden die Waggons dann wieder auf die Gleise der Hafenbahn gesetzt. Zwei derartige Transporter setzt die Spedition ein und die Transporte erfolgen nur in den Abend- und Nachstunden. Die Spedition hofft auf drei bis vier Transporte je Nacht, so dass die Maßnahme bis zum Wochenende abgeschlossen sein kann
Die Spedition Kübler aus Michelfeld-Erlin in der Nähe von Schwäbisch Hall ist ein weltweit tätiger Logistikdienstleister im Bereich Schwergut. Das Unternehmen ist im Bereich der Sonder- und Schwerlasttransporte zuhause und führt Schwertransporte mit Tiefladern, Modulachsen und Kesselbrücken durch, verfügt über Hallen und Freilager für die Lagerung von Projektladung, verfügt über Krankapazitäten bis 500 to mit trimodaler Anbindung am Rhein und Montageflächen für Anlagen & Schwergut direkt am Wasser.
Mittlerweile hat der Bremer Senat 2,4 Millionen Euro für eine Grundlagen-Planung für einen Brückenneubau bewilligt. Dabei soll nun geprüft werden, wie die zukünftige Brücke für den Schiffsverkehr geöffnet wird, als Klapp-. Oder wieder als Drehbrücke. Eine ganz entscheidene Frage wird dabei aber auch sein, ob die so genannte Columbusinsel wieder an das Gleisnetz der Hafenbahn angeschlossen wird. Hierzu mehren sich mittlerweile die Stimmen, das dieses zwingend erforderlich wäre. So warnt Bremerhavens SPD-Chef Martin Günthner davor, die Schienen vorschnell aufzugengen, denn Schiene sei auch ein Stück Zukunft. Bis aber ein Neubau kommen wird, werden noch ein paar Jahre ins Land gehen. Zwischenzeitlich prüft Bremen ports für die Übergangszeit den Einsatz einer Behelfsbrücke, hier werden derzeit verschiedene Angebote geprüft. Diese sind aber definitiv ohne ein Eisenbahngleis versehen.
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