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  • AutorenbildChristian Eckardt

Fassmer Werft liefert Rettungsboote für schwimmendes amerikanisches Krankenhaus


Bei Heuer Logistics im Überseehafen in Bremerhaven warten acht bei der Fassmer-Werft in Berne produzierte Rettungsboote auf die Verschiffung in die USA. Fassmer ist eines der führenden Unternehmen in dem Bau von Rettungsbooten für die Handelsschifffahrt aber auch für die Kreuzfahrtindustrie. Doch diese Boote sind schon besonders, denn sie tragen keinen Schiffsnamen eines Kreuzfahrtschiffes, sondern für das amerikanische Hospitalschiff „USNS Mercey“.


Im März 2020 gingen die Fernsehbilder um die Welt, als im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie die beiden amerikanischen Hospitalschiffe „Comfort“ und „Mercey“ zur Ergänzung der Krankenhausversorgung aktiviert wurden. Die „Mercy“ wurde nach Los Angeles geschickt, die „Comfort“ machte in New York fest. Ziel war die Unterstützung bei der Versorgung von nicht an COVID-19 erkrankten Personen. So lag die „Mercey“ sieben Wochen in Los Angeles. Die beiden schwimmenden Krankenhäuser, die weltweit eine umfassende Versorgung von verwundeten US-Soldaten gewährleisten sollen, aber auch bei humanitären Aktionen zum Einsatz kommen, gehören zur so genannten Mercey-Klasse der United States Navy, die vom Military Sealift Command betrieben werden und dort bei der Naval Fleet Auxiliary Force (NFAF) angesiedelt sind An Bord der beiden 272,6 Meter langen und 32,3 Meter breiten Schiffe können bis zu 1.100 Mitarbeiter arbeiten, davon 956 medizinisches Personal. Die Schiffe verfügen unter anderem über 12 voll ausgestattete Operationssäle, Radiologie-Dienstleistungen, ein medizinisches Labor, eine Apotheke, einer Leichenhalle, Zahnartzpraxien und zwei sauerstoffproduzierende Anlagen. Zudem sind beide Schiffe auf dem Oberdeck mit einer Hubschrauberlandeplattform ausgestattet. Beide Schiffe entstanden durch Großumbauten schon vor über 34 Jahren aus ehemaligen Öltankern der San-Clemente-Klasse, die ursprünglich Mitte der 70er Jahre in Fahrt kamen.


Kürzlich hat das US-Verteidigungsministerium die Werft Vigor Marine LLC, Portland, Oregon, zu einem Festpreis von über 56.4 Mio. US-Dollar für die Grundinstandsetzung der „Mercey“ beauftragt, wobei die Ausschreibung für die acht Rettungsboote schon im Sommer 2018 veröffentlicht wurde. Innerhalb von 210 Kalendertagen soll das Schiff grundlegend überholt und technisch auf den neusten Stand gebracht werden, damit es noch weitere 20 Jahre im Einsatz bleiben kann. Dazu gehören dann auch die Vorhaltung von neuesten Rettungsmitteln, so eben den neuen Rettungsbooten, die von Fassmer zugeliefert werden. Die Arbeiten an dem schwimmenden Krankenhaus sollen bis August 2021 abgeschlossen sein. Bislang gibt es noch keine offiziellen Angaben, ob auch das „Schwesterschiff „Comfort“ eine derartige Überholung erhalten wird.


Die Firma Fassmer gehört zu den Weltmarktführern in der Konstruktion und Fertigung von Bereitschafts-, Rettungs- und Tenderbooten. Fassmer produziert Boote und Tender sowohl für Yachten, für die Marine als auch für Passagierschiffe, wie Fähren und Kreuzfahrtschiffe, wobei diese Boote über Kapazitäten für mehr als 350 Personen verfügen können.

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