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  • AutorenbildChristian Eckardt

Festmacher von Bugsier Mooring wurden zum Jahresanfang von Festma übernommen



Zum 1.1.2024 hat die Festma Vertäugesellschaft mbH, Bremen, von der Hamburger Fairplay-Gruppe den nur in Bremerhaven ansässigen Festmacherdienst Bugsier Mooring übernommen. Wie Leon Pahl, Geschäftsführer der Festma auf Anfrage mitteilte, wurden damit auch die 12 Mitarbeiter sowie 10 speziellen Iveco-Festmacherfahrzeuge von Bugsier Mooring übernommen.


Die Übernahme erfolgte nach Angaben von Pauls relativ kurzfristig, wobei beide Unternehmen in der Vergangenheit immer wieder im engen Kontakt standen und sich beispielsweise bei Personalengpässen immer wieder gegenseitig unterstützt haben.

2002 entstand mit dem Bugsier Mooring Service in Bremerhaven die Festmacher Tochtergesellschaft der damaligen Bugsier-Reederei, die 2017 mit der Hamburger Fairplay-Reederei fusionierte. In Hochzeiten wurden dort bis zu 30 Mitarbeiter beschäftigt, die in den Überseehäfen als auch an den Kajenanlagen im Fischereihafen zum Einsatz kamen. Doch auch in dieser Branche spürt man massiv den Fachkräftemangel, so Pahl. Durch die Übernahme von Festma ergab sich nun für das Unternehmen und auch für die Mitarbeiter eine „Win-Win-Situation“, da man nun dort gerne auf die langjährigen Erfahrungen der ehemaligen Bugsier Mooring Mitarbeiter aufbauen kann. Festma beschäftigt allein in Bremerhaven mit Aushilfen 65 Mitarbeiter, in Bremen sind es 30 Festmacher, die im Schichtsystem 6/4 arbeiten, d.h. 6 Tage volle Rufbereitschaft, danach haben die Mitarbeiter vier Tage frei.


Nachwuchssorgen im Festmacherhandwerk


Nicht nur wegen solcher Arbeitszeiten ist es für die Vertäufirmen immer schwieriger, ausreichend Nachwuchs zu finden, zumal auch immer weniger junge Leute an Bord der deutschen Schiffe ausgebildet werden, denn eine nautische Ausbildung zum Beispiel als Matrose oder Schiffsmechaniker ist Grundvoraussetzung, um als Festmacher mit der notwendigen Sicherheitskleidung an den Hafenkanten und Schleusen zu arbeiten.

Dabei ist es keine ganz leichte Aufgabe, auch wenn bei den Festmachern mit Winden eingesetzte Spezialfahrzeuge zum Einsatz kommen, mit denen die armdicken Festmacherleinen an Land gezogen wird. So werden in der Regel bei den großen Containerschiffen je vier Vor- und Achterleinen und jeweils zwei Springs vorn und hinten vertäut, bei Sturmlagen können es noch mehr Leinen sein. Bei der Festma kommen daher bereits seit Ende der 1970-er Jahre speziell ausgestattete Unimogs mit einer 1,5-Tonnen-Winde zum Einsatz. Bei Bugsier Mooring waren das speziell umgebaute Iveco-Fahrzeuge, von denen nun drei Fahrzeuge nach Bremen wechseln. Neben den Festmacherdiensten stellt die Festma in Bremen und Bremerhaven auch Gangways oder die Befülleitungen für das Frischwasser für die Schiffe zur Verfügung.


Die Vertäugesellschaft Festma repräsentiert zudem ein ganz besonderes Kapitel bremischer Wirtschafts- und Hafengeschichte, gilt sie doch als erstes Privatisierungsprojekt in Bremens Häfen nach dem Krieg. „Der Vertäubetrieb, zunächst als Genossenschaft gegründet und später in eine GmbH umgewandelt, entstand 1971 aus einer Notsituation heraus. Die Festmacher wollten ihre Arbeitsplätze retten und machten sich deshalb selbstständig“, wie es auf der Internetseite des Unternehmens heißt.

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