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AutorenbildChristian Eckardt

Fregatte „Sachsen-Anhalt“ bleibt ein halbes Jahr bei Bredo Dry Docks zur Grundinstandsetzung



Zur planmäßigen Grundinstandsetzung bei Bredo Dry Docks in Bremerhaven traf jetzt die Fregatte „Sachsen-Anhalt“ der Deutschen Marine aus Wilhelmshaven kommend in der Seestadt ein. Mit Hilfe von zwei Schleppern wurde die 150 Meter lange und 18,8 Meter breite und bereits entwaffnete Fregatte über die Kaiserschleuse in den Überseehafen bugsiert. Die Dockung erfolgt in dem von der Lloyd Werft angemieteten Trockendock „Kaiserdock 1“.

Wie Dirk Harms, Geschäftsführer von Bredo Dry Docks auf Anfrage mitteilte, bleibt die Fregatte planmäßig bis Anfang Jun 2024i in Bremerhaven. Damit verfügt die Werft aktuell um zwei Aufträge der Deutschen Marine, denn im benachbarten Schwimmdock am Standort Kaiserhafen von Bredo, befindet sich schon seit mehreren Wochen im Rahmen einer Grundinstandsetzung die 140 Meter lange Fregatte „Bayern“ aus der „Brandenburg-Klasse“. Diese derzeit komplett eingehauste Fregatte bleibt nach Auskunft von Harms vermutlich bis Februar bei der Werft.


Im Rahmen der üblichen Grundinstandsetzung an der Fregatte, die bei der Marine auch Depotinstandsetzung genannt wird, erfolgen nun erhebliche Arbeiten am Schiff. Die Auftragsliste in der Ausschreibung umfasst mehr als 50 Unterpunkte, von Korrosionsschutzarbeiten, allgemeinen schiffbauliche Arbeiten, Wartung der E-Technik und Verteilung, Wartung der Gasturbinenanlage, E-Fahrmotoren, Getriebe, Wellenanlagen und Verstellpropeller bis hin zur möglichen Änderung der Böden in der Kombüse und Austausch von Möbeln und Teppichen. Auch sind diverse Produktänderungen vorgesehen, so die Beleuchtung in den Bootsnischen oder das Einbringen neuer Feuerlöschschlauchhalter.

Bei der Fregatte „Sachsen-Anhalt“ (F 224) handelt es sich um die dritte Einheit der so genannten „Baden-Württemberg“-Klasse (Klasse 125) der Deutschen Marine. Die „Sachsen-Anhalt“ wurde am 4. Juni 2014 in Hamburg bei der zur Lürssen-Gruppe gehörenden Werft Blohm + Voss auf Kiel gelegt und am 4. März 2016 an der Elbe getauft. Erst am 17. Mai 2021 erfolgte in Wilhelmshaven die offizielle in Dienststellung. Die vier Fregatten der Klasse 125 sollten ursprünglich ab 2014 in Dienst gestellt werden, dieser Termin musste aber mehrfach erheblich verschoben werden. Einerseits aufgrund erweiterter Anforderungen der Bundeswehr, zum Beispiel um mehr Raum zur Unterbringung der beiden Bordhubschrauber an Bord zu haben. Schon vor der Fertigstellung musste ab 2015 aber schon der Unterwasseranstrich an den ersten Fregatten erneuert werden, da es wegen Verwendung einer falschen Farbe zu Muschelbewuchs und Abplatzungen gekommen war. Zudem gab es Verzögerungen wegen der Brandschutzbeschichtung und der eingebauten Kabel. Dann gab es auch noch Probleme mit dem Getriebe des Hauptantriebes.

Die Fregatten werden heute nach dem sogenannten Mehrbesatzungskonzept betrieben. Dabei können diese mit einer vergleichsweise geringen, nur 126 –köpfigen Besatzung, auch eine Folge der hohen Automatisierung an Bord, betrieben werden. Mit der doppelten Personalstärke an Bord sind meist die älteren Fregatten der Deutschen Marine unterwegs.

Die neuen Einheiten sind technisch so ausgelegt, dass sie bis zu zwei Jahre in einem Stück in See stehen können. Für Sonderaufgaben können zusätzliche Spezialisten eingeschifft werden. Mit den Fregatten der Klasse F 125 haben die deutschen Seestreitkräfte nach eigener Darstellung nun die „Fähigkeiten zur weitreichenden taktischen Feuerunterstützung von Heereskräften an Land sowie zur Abwehr asymmetrischer Bedrohungen“.

Ausgestattet sind die Fregatten unter anderem auch über vier große Festrumpfschlauchboote vom Modell Buster. Die Einsatzboote haben eine Reichweite von rund 130 Kilometern und transportieren jeweils maximal 15 Passagiere mit bis zu 40 Knoten. So können diese Spezialkräfte transportieren, den Schutz eines zivilen Konvois vor kleinen, schnellen Angreifern verbessern oder in Gefahrenlagen Personen evakuieren. Die fünf 12,7-Millimeter-Maschinengewehre zur Verteidigung im unmittelbaren Bereich um das Schiff herum sind ferngesteuert und haben eigene optische Sensoren. Ihr Bediener sitzt in der Operationszentrale und ist nicht mehr der Gefahr von feindlichem Feuer an Oberdeck ausgesetzt. Hinzu kommen Videoüberwachung und Anti-Taucher-Sonar für einen sicheren Umkreis, wenn ein Schiff der Baden-Württemberg-Klasse vor Anker oder im Hafen liegt.

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