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  • AutorenbildChristian Eckardt

Genting-Chef Tan Sri Lim Kok Thay tritt nach der Insolvenz ab



Der Kreuzfahrtkonzern Genting, Muttergesellschaft der insolventen MV Werften in Mecklenburg-Vorpommern und der Lloyd Werft Bremerhaven, wird sich neu aufstellen müssen, denn der bisherige Chef und sein Stellvertreter haben die Plätze geräumt.

Wie der in Hongkong ansässige Konzern jetzt mitteilte, ist der 71-jährige Tan Sri Lim Kok Thay von seinen Posten als Vorsitzender, Chief Executive Officer und geschäftsführendes Verwaltungsratsmitglied der Gesellschaft zurückgetreten ist. Auch Au Fook Yew, der Colin Au genannt wurde, ist zum 21. Januar als stellvertretender Chief Executive Officer, Group President und Executive Director der Gesellschaft zurückgetreten.

Wie weiter mitgeteilt wurde, erfolgte die Absetzung parallel zur Einsetzung von vorläufigen Insolvenzverwaltern. In der Mitteilung heißt es lediglich, dass es „keine Meinungsverschiedenheiten“ gebe und dass es im Zuge des Rücktritts „keine Angelegenheit gibt, die den Aktionären der Gesellschaft zur Kenntnis gebracht werden muss.“ Der Handel der Genting-Aktien an der Börse in Hongkong bleibt allerdings vorerst ausgesetzt. Nachfolger stehen noch nicht parat. Man bemühe sich, geeignete Kandidaten für die Besetzung der freien Stellen zu finden, so das knappe Statement.

Der insolvente Genting Konzern betreibt mit drei Kreuzfahrtmarken zehn Kreuzfahrtschiffe auf dem asiatischen Markt und die vier deutschen Werftstandorte in Stralsund, Rostock, Wismar und in Bremerhaven.

Genting-Tochterunternehmen Crystal Cruises stellt bis April den Betrieb ein

Die zum insolventen Genting-Konzern gehörende Luxuskreuzfahrtreederei Crystal Cruises hatte letzte Woche schon angekündigt den Betrieb zunächst bis zum 29. April einzustellen. Diese gilt für die beiden Hochseeschiffe und das Expeditionsschiff, Flusskreuzfahrten werden bis Ende Mai ausgesetzt, wie das Unternehmen mitteilte.

„Dies war eine äußerst schwierige Entscheidung, aber angesichts des aktuellen Geschäftsumfelds und der jüngsten Entwicklungen bei unserer Muttergesellschaft Genting Hong Kong eine umsichtige Entscheidung“, erklärte Jack Anderson, Präsident von Crystal. „Crystal ist seit mehr als 30 Jahren ein Synonym für Luxuskreuzfahrten und wir freuen uns darauf, unsere geschätzten Gäste wieder willkommen zu heißen, wenn wir unseren Betrieb wiederaufnehmen.“

Diese Nachricht folgte kurz nach der Ankündigung der Insolvenz der Muttergesellschaft Genting Hong Kong. Genting Hong Kong besitzt unter anderem die Kreuzfahrtmarken Crystal Cruises für den internationalen Markt sowie Star Cruises und Dream Cruises, die speziell auf den asiatischen Markt ausgerichtet sind.

"Die Einstellung des Betriebs wird dem Managementteam von Crystal die Möglichkeit geben, den aktuellen Geschäftsstand zu bewerten und verschiedene Optionen für die Zukunft zu prüfen“, wie Crystal in einer Erklärung an Gäste und Reiseagenten mitteilte.

Die drei derzeit in Betrieb befindlichen Schiffe von Crystal, die „Crystal Serenity“ und die „Crystal Symphony“, die in der Karibik verkehren sowie das erst im letzen Jahr abgelieferte Expeditionskreuzfahrtschiff „Crystal Endeavour“, das derzeit Reisen in der Antarktis unternimmt, werden aber ihre aktuellen Reisen erst noch abschließen, sagte das Unternehmen. So wird die „Crystal Endeavour“ am 4. Februar in Ushuaia, Argentinien erwartet. Die vor ein paar Jahren auf der Lloyd Werft Bremerhaven umfangreich umgebauten Luxuskreuzfahrtschiffe „Crystal Symphony“ und „Crystal Serenity“ werden ihre Reisen am 22. Januar in Miami bzw. am 30. Januar in Aruba beenden. Der Reisepreis für die abgesagten Kreuzfahrten soll in voller Höhe erstattet werden.


Zwischenzeitlich meldeten US-Medien, dass es für das Kreuzfahrtschiff „Crystal Symphony“ in Miami eine Gerichtsanordnung zur Festsetzung des Schiffes gibt. Dabei geht es um offene Treibstoffrechnungen für Peninsula Petroleum in Höhe von 2,2 Millionen Dollar von Crystal Cruises sowie 1,3 Millionen Dollar von Star Cruises.

Um zu vermeiden, dass das Schiff in Miami an die Kette gelegt wird und wurde die letzte Kreuzfahrt am Samstag, 22 Januar nicht in Miami sondern auf der Bahamas-Insel Bimini beendet. Von hier aus wurden die Passagiere per Fährschiff nach Miami gebracht.


Crystal Cruises gehört seit 2015 zu Genting Hong Kong, die im Jahr 1988 von der japanischen Reedereigruppe Nippon Yusen Kaisha (NYK) gegründet wurde. Im Sommer 2016 wurde mit Crystal River Cruises auch eine exklusive Flusskreuzfahrtenmarke für Europa eingeführt. Neben der gebrauchten „Crystal Mozart“ kommen seit 2018 auch vier Schiffe der „Rhein-Klasse“ zum Einsatz, die auf den MV-Werften in Wismar gebaut wurde. Einige Sektionen für diese 135 Meter langen Schiffe wurden seinerzeit auch von dem Rönner-Tochterunternehmen Stahlbau-Nord aus Bremerhaven zugeliefert.


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