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  • AutorenbildChristian Eckardt

„Gorch Fock" verlässt Lürssen-Werft mit Kurs auf Wilhelmshaven



Fast sechs Jahre lang wurde der Großsegler der Deutschen Marine unter anderem in Bremerhaven und Bremen auf verschiedenen Werften saniert – und von Skandalen begleitet. Heute Vormittag hat das Schiff die Lürssen-Werft in Lemwerder verlassen. Im Rahmen einer Werftprobefahrt mit Kurs auf das Marinearsenal Wilhelmshaven will die Mannschaft den neuen Motor des Dreimasters und andere Aggregate testen. Der Segler wurde dabei auf der Unterweser mit Hilfe der Schlepper „Greif“ und der „Blumenthal“ überführt.



Einige Schaulustige am Weserurfer verfolgten die Überführung in Richtung Nordsee. Gegen Mittag soll das Schiff dann Nordenham und Bremerhaven passieren. "Wir sind unglaublich stolz darauf, dieses besondere Schiff nun auf die Zielgerade gebracht zu haben und in wenigen Wochen unserem Kunden zu übergeben", sagte Tim Wagner, Geschäftsführer der Lürssen-Werft. "Gorch Fock"-Kommandant Nils Brandt ergänzte: "Wir freuen uns auf die erste Seefahrt im Rahmen der Werftprobefahrt und die ersten richtigen Eindrücke auf dem 'neuen' Schiff."


Ursprünglich sollte der im Jahr 1958 erbaute Dreimaster schon im Frühjahr in die Jadestadt verholen, doch der Termin wurde Corona-bedingt mehrfach, nach der fast sechs Jahre andauernden Sanierung verschoben. Nach derzeitiger Planung soll die „Gorch Fock“ am Donnerstag, 2. September, gegen 14.00 Uhr in Wilhelmshaven eintreffen.

Auch das Wohnschiff „Knurrhahn“ der Deutschen Marine, auf der die Besatzung des Seglers zwischenzeitlich untergebracht war, wird zeitgleich mit nach Wilhelmshaven mit überführt.


Im Marinearsenal Wilhelmshaven erfolgen zusätzlich zur Endausrüstung auch weitere interne Erprobungen und Abnahmen an dem Großsegler. Nach derzeitiger Planung soll die „Gorch Fock" am 4. Oktober in ihren Heimathafen Kiel zurückkommen.

Die Lürssen Werft hat nach der Insolvenz der Elsflether Werft die Instandsetzung des Segelschulschiffes im Oktober 2019 übernommen, die Bark im Frühjahr wieder zu Wasser gelassen. Zuletzt lag der Segler an der Ausrüstungspier der Werft in Lemwerder. Das Segelschulschiff ist in den vergangen sechs Jahre lang generalüberholt worden - für mehr als 100 Millionen Euro. Geschätzt waren anfangs nur 10 Millionen Euro. Mangelnde Vorplanung durch die Marine, Unregelmäßigkeiten beim Werftmanagement, Insolvenz der Elsflether Werft, Bau- und Zahlungsstopps, Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, offene Rechnungen bei Bredo Dry Docks in Bremerhaven, Vermeintliche Verwendung illegaler Tropenhölzer bei der Sanierung, Prüfung eines Neubaus als Ersatz sorgten in den vergangenen Jahren immer wieder für negative Meldungen zum Thema „Gorch Fock“.

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