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  • AutorenbildChristian Eckardt

Greenpeace Deutschland startete vor 40 Jahren erste Aktion an der Unterweser


Foto: Greenpeace


Mit zwei Rettungsinseln, vielen toten Fischen und einer Menge Mut katapultierte sich ein bunter Haufen von Umweltschützern 1980 zum ersten Mal in die Öffentlichkeit: Unter dem Namen Greenpeace (damals noch in Anführungszeichen und mit Übersetzung grüner Frieden) fanden sich Mitglieder des Bielefelder Vereins zur Rettung von Walen und Robben, des Kölner Arbeitskreises Chemische Industrie, Hafenarbeiter sowie holländische Greenpeacer in Nordenham an der Wesermündung zusammen.


Am frühen Morgen des 13. Oktober 1980 leinten die Umweltschützer Rettungsinseln am Verklappungsschiff "Kronos" an und hinderten den Giftmülltanker am Auslaufen. Zeitgleich blockierten Aktivisten im Hafen die Dünnsäure-Verladebrücke von Kronos Titan sowie Bayer. Andere kippten zentnerweise kranke und missgebildete Fische vor das Bayer-Werk in Brunsbüttel und das Hydrographische Institut in Hamburg, das die Dünnsäure-Verklappung genehmigte. So etwas hatte es in Deutschland noch nicht gegeben.

Das Ziel der Umweltschützer: Schluss mit der Einleitung dieser Giftbrühe ins Meer. Dünnsäure entsteht bei der Herstellung von Titandioxid, einem Weißmacher, und enthält unter anderem Schwefelsäure und Schwermetalle wie Blei und Cadmium. Als die Polizei vier Tage später mit einem Großaufgebot auf der Unterweser anrückte, hatte es Greenpeace schon in die Schlagzeilen geschafft – noch vor seiner offiziellen Gründung.


Greenpeacegründer der ersten Stunde, Foto Greenpeace


Damals schon mit dabei war Monika Griefahn, Mitbegründerin und Co-Geschäftsführerin und Organisatorin von Kampagnen gegen die chemische Verschmutzung der Nordsee (Dünnsäureverklappung) und der Flüsse. Bei der Landtagswahl im Mai 1990 gewann die SPD unter Ministerpräsident Gerhard Schröder und berief Griefahn als Umweltministerin in sein erstes Kabinett. Von 2012 bis 2018 war Monika Griefahn Direktorin für Umwelt und Gesellschaft bei der Kreuzfahrtreederei AIDA Cruises. Die Neuausrichtung des Unternehmens hin zur Nutzung von Flüssigerdgas als Schiffstreibstoff begleitete sie maßgeblich mit. Seit 2018 ist Monika Griefahn Senior Advisor Sustainability der Costa Group und strategisch beratend tätig.


Ein umfangreicher Bericht zur Geschichte von Greenpeace gibt es unter anderem auf der Mediathek vom NDR:

https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Greenpeace-Erste-Deutschland-Aktion-vor-40-Jahren-in-Nordenham,greenpeace177.html




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