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  • AutorenbildChristian Eckardt

Herrenloser Koffer sorgt für Aufregung vor der ersten Abfahrt der Norwegenfähre „Romantika“



Bombenverdacht am Fähranleger in Cuxhaven


Am Donnerstag gab es mehrere maritime Ereignisse am Steubenhöft in Cuxhaven, und mittendrin auch noch einen möglichen Bombenverdacht.


Bereits nachts gegen 3. Uhr machte das Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 3“ von TUI Cruises erstmals im Rahmen einer regulären Kreuzfahrt mit rund 2.500 Passagieren auf dem Weg von Bremerhaven nach Rotterdam für einen halben Tag an dem historischen Passagieranleger fest. Tagsüber nutzten dann einige Tagungsgäste des 2. Cuxhavener Kreuzfahrtforums der IHK Stade und der Cuxhavener Tourismuswirtschaftsgemeinschaft (TWG) die Chance zu einer Besichtigung des Kreuzfahrtschiffes. Thorsten Krüger, Landrat des Landkreises Cuxhaven, der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Stade Christoph von Speßhardt sowie Dennis Tetzlaff, Vice President Fleet Operations & Newbuild TUI Cruises begrüßten die aus der ganzen Republik angereisten Tagungsteilnehmer im Klanghaus des Schiffes.


Als die „Mein Schiff 3“ dann gegen 13.00 Uhr ablegte wurde dort das nächste Schiff erwartet, das Fährschiff „Romantika“ der Holland Norway Line, die vorübergehend den Dienst von Eemshaven nach Deutschland verlegt haben. Doch zwischenzeitlich tauchte am Steubenhöft ein herrenloser lila Koffer auf. Nachdem die Polizei alarmiert wurde, wurde zunächst der Parkplatz am Steubenhöft zeitweilig gesperrt.

Sofort bildete sich eine lange Fahrzeugschlange im Hafen, denn viele Fahrzeuge, PKW, LKW und Wohnmobile, wollten mit der Fähre mitfahren. Nach gut einer halben Stunde konnte dann kurz vor dem geplanten Anlegen der Fähre am Steubenhöft der Parkplatz von der Polizei wieder freigegeben werden.


Das Anlegen der Fähre verfolgten auch Uwe Santjer, Oberbürgermeister der Stadt Cuxhaven und Knut Kokkeling, NPorts-Niederlassungsleiter in Cuxhaven von der Besucherterrasse des Steubenhöft und zeigten sich beeindruckt, wie problemlos die Fähre an dem Anleger festmachte. Auf die Frage wie lange denn nun die Fähre von Cuxhaven nach Kristiansand in Norwegen verkehren wird, da der geplante Wechsel nach Emden zum 1. Juni möglicherweise erst später vollzogen werden kann, teilte Kokkeling mit: Wir bieten der Fähre so lange eine Abfahrtsmöglichkeit, wie diese benötigt wird, dies ist von unserer Seite nicht zeitlich befristet.



Wir sind sehr froh, dass wir eine Lösung gefunden haben, die wir ab April einsetzen können“, erklärte Morten Aggvin, CEO von Holland Norway Lines kürzlich. Zunächst wird die Reederei ab Mitte April von Cuxhaven aus operieren. HNL hat aber auch eine Absichtserklärung mit der AG Ems und dem Hafen Niedersachsen unterzeichnet, um ab dem 1. Juni von Emden aus zu fahren. HNL arbeitet derzeit mit den örtlichen Behörden zusammen, um die Regelungen für ISPS, Zoll und Verkehr sowie operative Details abzuschließen.


„Die Mehrheit unserer Passagiere sucht nach der effizientesten Route von Nordeuropa nach Norwegen – oder umgekehrt – mit direktem Zugang zum norwegischen Fjordgebiet. Emden ist aufgrund seiner Nähe zum niederländischen und deutschen Markt ideal gelegen. Wir sind sehr zufrieden damit, eine Lösung gefunden zu haben, mit der wir die Provinz Groningen als touristisches Ziel weiterentwickeln können“, sagt Aggvin.



Durch die Verzögerungen durch den herrenlosen Koffer verschob sich die zunächst auf 17.00 Uhr geplante Abfahrt auf einen späteren Zeitpunkt am frühen Abend.



Erst im April letzten Jahres wurde die neue Fährlinie mit der von der Tallink-Gruppe gecharterten „Romantika“ (IMO 9237589) in Betrieb genommen und ist vor allem aus touristischer Sicht ein voller Erfolg. So wurden im ersten Betriebsjahr weit mehr als die prognostizierten 100.000 Fahrgäste befördert. Doch zuletzt mussten 16 Reisen abgesagt werden, da der Anleger belegt war, da dieser seit einiger Zeit von Kunden der Offshore-Windindustrie vermehrt genutzt wird, heißt es.


„HNL hatte einen vorrangigen Vertrag bis Oktober vergangenen Jahres“, betonte hierzu Hafensprecher Tim Lambeck von der niederländischen Hafenverwaltung in Eemshaven. „HNL wusste von den ersten Gesprächen im Jahr 2020, dass der Vertrag auslaufen würde, dass der Kai ab Januar 2023 mit anderen vorfahrtsberechtigten Schiffen geteilt werden müsste und man deshalb einen eigenen Kai bauen müsste. Das kann nicht überraschen.“


Durch die vermehren Abfahrtsausfälle wurde für das 193 Meter lange Fährschiff eine neuer Abfahrthafent gesucht. Hierzu hat man in Emden einen Anleger gefunden, doch dieser muss hierfür erst noch hergerichtet werden, so dass die Reederei zunächst geplant hat, Übergangsweise den zuletzt verwaisten Fähranleger am Cuxhavener Steubenhöft bis zum 1. Juni zu nutzen. Ob die Fährlinie nochmals nach Eemshaven zurückkehren wird, ist derzeit unklar.

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