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AutorenbildChristian Eckardt

IHK-Kreuzfahrtfachforum in Cuxhaven stößt auf großes Interesse


Kreuzfahrtpier Steubenhöft steht wieder für Cruiser bis zu 400 Meter Länge zur Verfügung

In der vergangen Woche hat das Cuxhavener Kreuzfahrtforum aktuelle Fragestellungen der Kreuzfahrtbranche in den Fokus gerückt, wie die IHK Stade jetzt mitteilte. Hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft diskutierten in den historischen Hapag-Hallen u. a. den Neustart der Branche und die Frage, welche Wege z. B. im Bereich neuer Schiffsantriebe beschritten werden können. Veranstalter des Kreuzfahrtforums, an dem mehr als 100 Branchenvertreter teilgenommen haben, waren die IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum und die Tourismuswirtschaftsgemeinschaft Cuxhaven e.V. (TWG).


Norbert Plambeck (Vorsitzender der TWG) und Philipp Rademann (IHK Stade) betonten in ihrer Begrüßung die Bedeutung der Kreuzfahrtbranche für Cuxhaven. „Cuxhaven hat sich seit 2021 erneut als attraktiver Kreuzfahrthafen positioniert. Die Passagiere von Hurtigruten Expeditions zeigen sich begeistert vom reichen maritimen Erbe unsere Stadt“, so Plambeck. Alle zwei Wochen legt die 138 Meter lange "Otto Sverdrup" auf dem Weg von Hamburg nach Norwegen einen abendlichen, kurzen Zwischenstopp am Anleger Seebäderbrücke in Cuxhaven ein.


Die Koordinatorin der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft und Tourismus, Claudia Müller MdB, wies in ihrer Rede auf die Vorrangstellung der Kreuzfahrtbranche bei der nachhaltigen Entwicklung der Seeschifffahrt hin. „Die Kreuzfahrtbranche investiert massiv in innovative Antriebe und geht in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten hohe Risiken ein. Das sichert tausende Arbeitsplätze auch an deutschen Werftstandorten und verdient unsere Unterstützung“, appellierte Müller. Zugleich bescheinigte sie Cuxhaven, dass hier Wirtschaft, die Offshore-Wind-Industrie und Tourismus eine perfekte Symbiose bilden.


Helge Grammerstorf, National Director von CLIA Deutschland, sprach über die Perspektiven der Kreuzfahrtbranche nach Corona. Die ersten CO2-neutralen Schiffe werde es schon 2030 geben, bis zum Jahr 2050 sollen die Kreuzfahrtschiffe insgesamt CO2-neutral sein und damit weit über die Forderungen der Internationalen Schifffahrtsorganisation (IMO) hinausgehen. „Das bedingt allerdings, dass klimaneutrale, alternative Brennstoffe bis dahin in ausreichender Menge durch die Industrie zur Verfügung gestellt werden“, so Grammerstorf.

Auf dem Podium diskutierten (v. links nach rechts) Dr. Jan Meyer, Claudia Müller MdB, Philipp Rademann (IHK Stade), Helge Grammerstorf (National Director CLIA Deutschland) und Alexander Napp (Geschäftsführer PWL Port Services GmbH & Co. KG) über die Bedeutung der Kreuzfahrtbranche für Norddeutschland (Foto: Hauke Knust, IHK Stade)



Diskussion mit Wirtschaft, Wissenschaft und Politik

Neben Claudia Müller MdB diskutierten Dr. Jan Meyer (Geschäftsführer Meyer Werft GmbH & Co. KG), Helge Grammerstorf und Alexander Napp (Geschäftsführer PWL Port Services GmbH & Co. KG) über die Potentiale der Kreuzfahrtbranche in Norddeutschland. Dr. Meyer machte deutlich, dass jede neue Schiffsgeneration 20% energieeffizienter sei als die vorhergehende. Er mahnte zugleich verlässliche Rahmenbedingungen für die Schifffahrt auf nationaler und europäischer Ebene an. Nur so könnten Werften, Zulieferbetriebe und Kunden das Vertrauen wiedergewinnen und neue und langfristige Investitionen tätigen. Die jetzt bei Meyer Turku in Bau befindliche „Mein Schiff 7“ sei bereits perspektivisch für den Betrieb mit Bio-Methanol vorbereitet.


Aus wissenschaftlicher Sicht betonte Prof. Dr. Dr. Alexis Papathanassis, Rektor der Hochschule Bremerhaven, in seinem Statement, wie wichtig ein proaktives Handeln der Branche sei, um die Zukunftsfragen selbst in die Hand zu nehmen und zu lösen. Über die vielfältigen Maßnahmen, die die Branche neben der Entwicklung umweltschonender Antriebstechnologien umsetzt, diskutierten am Nachmittag des Cuxhavener Kreuzfahrtforums Lucienne Damm (Head of Sustainability bei TUI Cruises) und Stefanie Vollmuth (Ponant) mit Bettina Zwickler (Vorsitzende der Kreuzfahrt Initiative e.V.) und Oliver Schmidt (Herausgeber Koehlers Kreuzfahrt Guide).

Kreuzfahrtpier Steubenhöft reaktiviert

Auf dem Cuxhavener Kreuzfahrtforum gab der Hafenbetreiber NPorts dann auch bekannt, dass ab sofort neben der Seebäderbrücke auch die Pier am Steubenhöft-Terminal wieder für Anläufe von Kreuzfahrtschiffen zur Verfügung steht. Vor rund 15 Jahren liefen letztmalig regelmäßig kleinere Kreuzfahrtschiffe das Steubenhöft in Cuxhaven an. Im Rahmen der Pandemie lag dann für einen längeren Zeitraum die "Mein Schiff 3" am Steubenhöft in Cuxhaven.


Mit der Ankündigung von N-Ports sind somit nun auch Anläufe von Cruise Linern mit einer Länge bis zu 400 Metern in Cuxhaven möglich. Die Kreuzfahrt kehrt somit an ihren „Geburtsort“ zurück, wo Albert Ballin als Hapag-Generaldirektor diese Reiseform einst im Jahr 1891 erfunden hatte. Konkrete Anmeldungen für dieses Jahr liegen aber offensichtlich für Cuxhaven noch nicht vor.


Über 100 Teilnehmer waren Gast des Cuxhavener Kreuzfahrtforums in den traditionsreichen Hapag-Hallen (Foto: Norbert Pollex)


Am Abend begeisterte Stefanie Vollmuth die Gäste beim Cruise Dinner der TWG mit beeindruckenden Einblicken in die polare Expeditionskreuzfahrten der französischen Kreuzfahrtgesellschaft Ponant. Ponant hatte 2021 mit der „Le Commandant Charcot“ den ersten Polareisbrecher mit Hybridantrieb und Batteriespeicher für besonders nachhaltige luxuriöse Expeditionsreisen in Betrieb genommen.






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