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AutorenbildChristian Eckardt

Korvette "Karlsruhe" wurde in Wolgast auf Kiel gelegt


Fotos: Deutsche Marine


Am 06. Oktober 2020 wurde in einer feierlichen Zeremonie die Kiellegung der achten Korvette auf der Wolgaster Peene-Werft vorgenommen. Die Korvette wird den Namen "Karlsruhe" tragen. Aufgrund der Corona-Pandemie-Bestimmungen erfolgte der feierliche Akt im kleinsten Teilnehmerkreis. Im September 2017 wurde der Bau fünf weiterer Korvetten bis 2025 beauftragt, sodass die Deutsche Marine künftig über zehn Korvetten verfügen wird. Alle Korvetten werden dann zum 1. Korvettengeschwader in Rostock-Warnemünde gehören. In Dienst gestellt wurden die Schiffe der Klasse K130 ab 2008. Die Korvetten der Braunschweig-Klasse sind auf neuestem Stand der Technik, besonders bei Schiffstechnik sowie Waffen- und Führungssystemen. Die geplanten fünf neuen Korvetten erhalten die Namen "Köln", "Emden", "Karlsruhe", "Augsburg" und "Lübeck". Die gleichnamigen Städte übernehmen damit auch die Patenschaften für die Korvetten. Die Marineführung hat diese Namen anhand verschiedenster Kriterien ausgesucht. Bei der Vergabe der Patenschaften und Namen hat die Marine auch die grundsätzliche Linie der ersten Korvetten der Braunschweig-Klasse K130 fortgeführt, die sich bereits in Dienst befinden. Die nun folgenden fünf Korvetten werden durch die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) K130, bestehend aus der Fr. Lürssen Werft, thyssenkrupp Marine Systems und GERMAN NAVAL YARDS KIEL, geliefert. Zwei Vorschiffe werden auf der Lürssen-Werft in Bremen, drei am Kieler Standort der GERMAN NAVAL YARDS gefertigt und vorausgerüstet. Die Fertigung der fünf Hinterschiffe erfolgt auf der Wolgaster Peene-Werft. Den Zusammenschluss von Vor- und Hinterschiff übernehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lürssen-Tochter Blohm+Voss.


Die 89,1 Meter langen und 13,3 Meter breiten Korvetten der Braunschweig-Klasse mit einem maximalen Tiefgang von nur 3,4 Meter gelten auch als Spezialisten für Küstennähe In Dienst gestellt wurden die ersten fünf Schiffe dieser Schiffsklasse ab 2008. Die Korvetten sind auf neuestem Stand der Technik, besonders bei Schiffstechnik sowie Waffen- und Führungssystemen. Viele Anlagen an Bord sind automatisiert, wichtige Komponenten mehrfach vorhanden und sichern so die Einsatzfähigkeit im Ernstfall. Das Rechner-Netzwerk etwa ist so konzipiert, dass es selbst bei Schäden am Schiff weiter alle Daten verarbeiten kann. Der Hauptantrieb erfolgt über zwei MTU-Dieselmotoren mit einer Gesamtleistung von 14.800 kW, so dass eine Geschwindigkeit von mehr als 26 Knoten erreicht wird. Nach der Abnahme der ersten beiden Korvetten 2008 („Braunschweig“ und „Magdeburg“) verzögerte sich die Indienststellung der weiteren Schiffe aufgrund technischer Störungen und Mängel erheblich. Insbesondere die Leistung der Maschine, die Funktion der Ruderanlage sowie der computergesteuerten Bordsysteme erfüllten die von der Marine geforderten Parameter nicht. Erheblich Probleme bereiteten auch die vom Schweizer Hersteller MAAG gelieferten Getriebe, so dass Verzögerungen von drei Jahren entstanden und im Jahr 2009 alle Schiffe der Baureihe stillgelegt werden mussten.


Dank so genannter Stealth-Eigenschaften (Tarnkappentechnik) sind die Korvetten nur schwer zu orten. Zusätzlich zum eigenen Mehrzweckradar profitieren sie dicht unter Land von ihren leistungsfähigen Videosensoren. Außerdem können sie Hubschrauberdrohnen einsetzen. Das erweitert das Gebiet, das sie kontrollieren, über den Radarhorizont hinaus. Hauptwaffe der Korvetten ist der Flugkörper RBS15. Er ist geeignet für See- und Landziele. Neben GPS-Global Positioning System-Steuerung besitzt er auch eigene Sensoren. Zur Selbstverteidigung haben die Korvetten die Nahbereichsflugabwehr RAMRolling Airframe Missile.


65 Soldatinnen und Soldaten gehören zur Crew einer Korvette. Auf See wechseln sie sich in mehrstündigen Seewachen ab, um das Schiff 24 Stunden am Tag fahren zu können. Das Mehrbesatzungskonzept der Marine sorgt dafür, dass die Soldaten und Soldatinnen maximal vier Monate pro Jahr im Einsatz sind – wie zum Beispiel in der Seeraumüberwachung bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon im östlichen Mittelmeer. Den Rest des Jahres verbringen die Besatzungsmitglieder mit Arbeit, Ausbildung und Manövern in Heimatgewässern – und natürlich mit Urlaub.

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