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  • AutorenbildChristian Eckardt

Kreuzfahrtneubau „Iona“ erhält neue Lieferung Flüssigerdgas (LNG) in Bremerhaven


Ablieferung an die Reederei P&O Cruises ist in den nächsten Wochen vorgesehen


Nachdem in den vergangenen Wochen schon zweimal das LNG-Tankschiff „Kairos“ den Kreuzfahrtneubau „Iona“ der Meyer Werft mit Flüssigerdgas (LNG) in Bremerhaven betankt hatte, legte sich am vergangenem Dienstag (25.08.) das belgische 108 Meter lange Tankschiff „Engie Zeebrugge längsseits des Kreuzfahrtschiffes an der Bremerhavener Columbuskaje. Bis zu 3.500 Kubikmeter des -163 °C kalten verflüssigten Erdgases können dabei unter strengen Sicherheitsvorkehrungen von Schiff zu Schiff übergeben werden. Dabei handelte es sich um den Erstanlauf dieses Bunkerschiffes an der Unterweser. Seit drei Jahren beliefert nunmehr die „Engie Zeebrugge“ verflüssigtes Erdgas als Kraftstoff an Schiffe in allen nordeuropäischen Häfen, so belieferte es erst kürzlich in Emden erstmals den VW-Autotransporter „Siem Confucius“ mit rund 1.500 Kubikmeter Flüssigerdgas.


Die „Engie Zeebrugge“ war weltweit eines der ersten LNG-Bunkerschiffe und wurde von der südkoreanischen Werft Hanjin Heavy Industries & Construction in Busan erbaut. Das Schiff lädt das verflüssigte Erdgas am LNG-Terminal von Fluxys im belgischen Hafen von Zeebrügge. Dort werden beispielsweise auch die beiden ersten LNG-betriebenen Autotransporter „Auto Eco“ und „Auto Energy“ der Reederei UECC regelmäßig bebunkert. Die „Engie Zeebrugge“ ist im gemeinsamen Besitz von Engie, Mitsubishi, NYK und Fluxys. Mit einer LNG-Kapazität von 5.000 m³ bedient sie nunmehr unter der Marke Gas4Sea jede Art von Kunden in Nordeuropa von ihrem Heimathafen Zeebrügge aus.

Schon im Zusammenhang mit der Erstbelieferung der „Iona“ mit LNG durch die „Kairos“ Mitte Juni zeigt sich die Bremer Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, erfreut über die erfolgreiche Premiere: „Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Emissionsreduktion in der Schifffahrt.“


Dabei ist die „Iona“ ein weiterer Schiffsneubau, bei dem das gegenüber herkömmlichen Treibstoffen deutlich umweltfreundlichere LNG für die Antriebsleistung und die Stromerzeugung genutzt wird. Das erste Kreuzfahrtschiff aus dieser Helios-Klasse, das ebenfalls in Bremerhaven endausgerüstet und an den Kunden von der Meyer Werft übergeben worden war, ist die AIDAnova“. Diese wurde aber im Dezember 2018 in Bremerhaven nicht bebunkert. Aber LNG ist in Bremerhaven nicht unbekannt, wurden doch hier schon das Fährschiff „Ostfriesland“ und das Containerschiff „WES Amelie“ auf LNG umgerüstet. Zudem erfolgte hier der deutschlandweit erste Truck-to-Ship Transfer von LNG, so dass der Hafen schon länger als „LNG-READY“ gilt und Bremerhaven in der LNG Anwendung in Deutschland eine Vorreiterrolle einnimmt


Nach erneuter Probefahrt sind noch technische Restarbeiten an der „Iona“ zu erledigen

Die „Iona“ traf erst letzte Woche von einer erneuten Werftprobefahrt zurück nach Bremerhaven. Diese diente unter anderem auch der Einweisung des nautischen Personals der britischen Reederei, die das Schiff nach einer offiziellen Aussage von P&O Cruises noch vor dem Herbst übernehmen will, also innerhalb der nächsten vier Wochen. Wann dies genau stattfinden wird ist aber noch immer nicht bekannt. Peter Hackmann, Werftsprecher der Meyer Werft bestätigte, dass sich das Schiff kurz vor der Ablieferung befindet und noch einige technische Restarbeiten zu erledigen sind, die auch auf der letzten Probefahrt noch festgestellt worden sind. Das war auch der Grund, dass die „Iona“ nach Abschluss der eigentlichen Probefahrt vor Südnorwegen noch ein paar Tage auf Reede vor dem dänischen Hafen Skagen lag – unweit der dort aufgelegten Kreuzfahrtschiffe aus der AIDA-Flotte. Dort am Skagerrak liegen schon seit mehreren Wochen die AIDAblu, AIDAmar, AIDAperla und AIDAdiva beschäftigungslos auf und warten auf den Neustart des Veranstalters aus Rostock


Noch weht die Werftflagge an Bord der "Iona"..........


Ursprünglich sollte die „Iona“ schon im Mai 2020 in Fahrt kommen. Doch durch die Corona-Krise hat sich die Ausrüstung des Schiffes verzögert. Doch auch die britische Reederei, die ihre Reisen bislang bis Mitte November komplett abgesagt hat, hat derzeit keine Verwendung für das Schiff. Doch erst mit der offiziellen Ablieferung wäre dann auch für die Reederei die Restzahlung in Höhe von rund 80 Prozent des Baupreises von rund 950 Millionen US-Dollar an die Werft zu zahlen, die in der aktuellen Lage das Geld dringend benötigt.

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