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  • AutorenbildChristian Eckardt

Letzte Ankunft der Fregatte "Lübeck" in Wilhelmshaven



Außerdienststellung zum Jahresende geplant


Am vergangen Donnerstag, (16. Juni 2022) lief die Fregatte „Lübeck“ der Deutschen Marine aus der Ägäis kommend zum letzten Mal in den Heimathafen Wilhelmshaven beim dortigen 4. Fregattengeschwader ein und schließt somit das Kapitel der Fregatten aus der Bremen-Klasse im Einsatz. Zum Jahresende soll die "Lübeck" dann außer Dienst gestellt werden.


Die bis zu 30 Knoten schnelle "Lübeck" kam nach einem mehrmonatigen Einsatz aus der NATO-Unterstützungsmission Ägäis zurück. Dort waren der Lagebildaufbau und die Kooperation mit den Partnern in der Grenzregion zwischen der Türkei und Griechenland ihr Hauptaugenmerk. In ihrer Funktion als Flaggschiff verrichteten auf der Fregatte der Commander Task Unit sowie dessen Stab, der unter anderem aus Verbindungsoffizieren der Anrainerstaaten sowie zeitweise auch der europäischen Grenzschutzorganisation FRONTEX bestand, ihre Arbeit.


"Dieser Einsatz war, so kurz nach dem letzten Einsatz in der Ägäis, für die Besatzung eine besondere Herausforderung. Die durch den Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar massiv veränderte Lage in der Welt hatte ihren Einfluss auf das gesamte Schiff, aber letztendlich nicht auf den Auftrag", so der Kommandant, Fregattenkapitän Kai Röckel (44). "In einer zugespitzten Sicherheitslage gleichzeitig die Außerdienststellung der 'Lübeck' vorzubereiten, führt zu gemischten Gefühlen. Meine Besatzung hat alles getan, um jederzeit bereit zu sein auf Unvorhergesehenes zu reagieren", führt er fort.


Die aus über 200 Personen bestehende Stammbesatzung freut sich auf zu Hause und weiß, dass es mit der alten Lady das letzte Mal sein wird. "Für mich neigt sich ein längeres Kapitel meines Lebens dem Ende zu. Dabei habe ich ein lachendes und weinendes Auge. Auf der einen Seite habe ich vier Jahre meines Lebens an Bord verbracht, mich hier sehr wohl gefühlt, viele neue Kameraden und auch Freunde gefunden und mich sehr gut eingelebt. Auf der anderen Seite freue ich mich auf neue Erfahrungen, auf einer neuen Einheit, da ich bis jetzt nur die 122er Klasse kennengelernt habe", erklärte ein Besatzungsmitglied.

Mit der Rückkehr der „Lübeck“ (F 214) und der bevorstehenden Außerdienststellung zum Jahresende geht eine bedeutende Ära des deutschen Marineschiffbaus mit der so genannten „Bremen-Klasse“ zu Ende. Letzter Vertreter dieser Erfolgsserie war die Fregatte „Lübeck“, die bei der Marine auch „Lucky Lübeck“ genannt wurde.



Ursprünglich waren von den 122ern einmal acht Einheiten vor 40 Jahren für die Deutsche Marine auf verschiedenen deutschen Werften gebaut worden. Sie erwiesen sich im Verlauf ihrer langen Dienstjahre als echte Arbeitspferde der Flotte und bestachen auch durch ihre Robustheit und Vielseitigkeit. Das Typschiff „Bremen“ (F 207) wurde am 7. Mai 1982 in Dienst gestellt. Erst 2021 wurde das über die bundeseigene Vebeg versteigerte und zuvor demilitarisierte Schiff auf einer türkischen Abwrackwerft zerlegt. Ein ähnliches Schicksal droht auch der „Lucky Lübeck“


Die im März 1990 in Dienst gestellte 130 Meter lange Fregatte „Lübeck“ steht aber auch für ein besonderes Kapitel deutscher Werftgeschichte, die auf den Emder Nordseewerken gebaut und beim Bremer Vulkan endausgerüstet wurde. Beide Werften existieren schon seit ein paar Jahren nicht mehr.

Die „Lucky Lübeck“ hat während ihrer 32-jährigen Fahrenszeit auf den Punkt genau 863.449 nautische Meilen (NM) zurückgelegt. Eine Strecke, die für 40 Erdumrundungen reichen würde. In den vergangen Jahren war die "Lübeck" auch mehrfach für Werftaufenthalte auf der Unterweser zu sehen.






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