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AutorenbildChristian Eckardt

„Manara“ erreicht Stromkaje in Bremerhaven




335 Meter langer saudischer Kreuzliner bleibt bis Oktober dort liegen

Aus dem Mittelmeer kommend machte am Sonntagmittag das 335 Meter lange und fast 40 Meter breite, unter der Flagge der Marshall Inseln fahrende Kreuzfahrtschiff „Manara“ mit der auffälligen Außenhautbemalung am Südende des Eurogate-Terminals in Bremerhaven fest. Hier soll das zukünftig für die saudische Kreuzfahrtgesellschaft Aroya Cruises fahrende, bis zu 3.376 Passagiere fassende Schiff, zwischen den zu entladenen Containerschiffen zunächs bis Oktober liegen bleiben.


Eine dutzend Schaulustige und Shipspotter begrüßten den Kreuzfahrer bei hochsommerlichen Temperaturen am Deich am Nordende der Stromkaje am CT IV. Das Kreuzfahrtschiff, das nach Agenturangaben mit 120 Crewmitgliedern besetzt ist, drehte anschließend im Bereich des Wendebeckens vor der Stromkaje und legte dann rückwärts ohne Schlepperhilfe an der Stromkaje bei Eurogate an. Zuvor wurden die neun auf der Steuerbordseite befindlichen Rettungsboote zu Wasser gelassen, die dann von den Crewmitgliedern über die Kaiserschleuse in den Kaiserhafen gefahren wurden.


Am aktuellen Liegeplatz am Containerterminal passiert die nächsten Monate zunächst nicht viel mit dem Kreuzfahrtschiff. Die Bremerhavener Bredo Werft konnte sich gegen internationale Mitbewerber den Umbauauftrag an dem ehemaligen Genting-Schiff „World Dream“, das 2017 von der Meyer Werft abgeliefert wurde, sichern. Doch bis der eigentliche Umbau los geht, müssen zunächst mit den möglichen Designern und Zulieferern für den geplanten Innenausbauen Konzepte und Angebote erarbeiten werden, hierfür wird der Liegezeit an der Stromkaje die nächsten Monate zunächst genutzt.


Die Umbauarbeiten sollen später dann, zusammen mit der Lloyd Werft Bremerhaven, an der neuen Westpier im Kaiserhafen III erfolgen, wobei das Schiff diesen Liegeplatz aufgrund der Größe nur per Dockschleusung über die Kaiserschleuse erreichen kann. Einige Teile der Innenreinrichtung, unter anderem die Casino-Landschaften, sind bereits in Singapur von Bord gegangen, wo die „Manara“ im vergangenen Winter im Dock lag.




Bis mindestens Frühjahr 2024 bleibt das Schiff für den Umbau in Bremerhaven liegen, eine Dockung ist aber aufgrund der Abmessungen der „Manara“ nicht möglich. Diese wird vermutlich dann im nächsten Frühjahr bei Blohm + Voss im Trockendock „Elbe 17“ erfolgen. Allein sechs Passagierdecks der zuletzt im chinesischen Markt eingesetzten „Manara“ sollen komplett umgebaut werden, wobei die Innenausbauarbeiten von der Reederei direkt an potentielle Ausrüster vergeben werden. Bredo Dry Docks soll zusammen mit der Lloyd Werft für die Liegezeit ein Logistik-Paket ausgearbeitet haben, und ist für die Gestellungen von Kränen und anderen technischen Dienstleistungen, aber auch schiffbauliche und Stahl-Umbauarbeiten zuständig. Weiterhin soll es Überlegungen geben, die Hauptmaschine währender der Liegezeit in Bremerhaven für den möglichen Betrieb mit synthetischem Kraftstoff umzubauen.



Cruise Saudi ist zu 100 Prozent im Besitz des staatlichen Investmentfonds Public Investment Fund und soll die arabische Halbinsel als wichtiges Kreuzfahrtziel etablieren und mit der nun neu gegründeten Aroya Cruises eine eigene Reederei aufbauen. Der Name Aroya Cruises setzt sich aus den Wörtern „arabisch“ und „roya“ (Vision/Traum) zusammen. Bis 2035 sollen etwa 1,3 Millionen Kreuzfahrtpassagiere in saudischen Häfen gezählt werden. Aroya Cruise will aber nicht nur saudischen Staatsbürgern, sondern auch Ausländern und Gästen aus der Region Gelegenheit bieten, die Wunder Saudi-Arabiens vom Meer aus zu entdecken, so das Unternehmen

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