Umfangreiche Ausrüstung findet an der Columbuskaje bis in den Dezember statt
Der jüngste Neubau der Papenburger Meyer Werft, die 337 Meter lange „AIDAcosma“ hat, früher als ursprünglich geplant, gegen 17.00 Uhr, am Südende der Bremerhavener Columbuskaje festgemacht. Am vergangen Samstagabend verlies das Schiff mit rund 1.400 Crewmitgliedern sowie Werftbeschäftigen den niederländischen Hafen Eemshaven für eine erste Testfahrt in die Nordsee rund um Helgoland. Bis zur geplanten Ablieferung des Schwesterschiffes der bereits 2018 von der Meyer Werft gelieferten „AIDAnova“, wird das Kreuzfahrtschiff, mit einer Unterbrechung, bis Anfang Dezember in Bremerhaven liegen bleiben. Hier stehen nun bis Dezember finale Ausrüstungsarbeiten des Schiffes an, mit allem was für den Schiffs- aber auch Hotelbetrieb eines solchen Megaschiffes notwendig ist: Von Treib- und Schmierstoffen über Handtücher, Geschirr, Lebensmittel und Wanddekorationen. Nach derzeitigem Stand werden in Bremerhaven aber zunächst keine weiteren Crewmitglieder an Bord gehen.
Die „AIDAcosma“ ist seit 2007 das neunte und vorerst letzte Schiff, dass die Meyer Werft für AIDA Cruises gefertigt hat. Bei dem rund 950 Millionen US-Dollar teuren Schiff handelt es sich bereits um das dritte Kreuzfahrtschiff der Papenburger Werft aus der „Helios-Schiffsklasse“, das mit dem emissionsarmen LNG-Antrieb ausgerüstet ist. Neben einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes werden so Stickoxide und Feinstaub nahezu vollständig vermieden – Schwefeloxide entfallen komplett. Drei große Edelstahltanks im Bauch des Schiffes fassen rund 3.500 Kubikmeter Flüssigerdgas, dieser Vorrat reicht für etwa zwei Wochen Kreuzfahrt. Das Gas wird dabei auf minus 162 Grad gekühlt und so verflüssigt. Aktuell verfügen alle Schiffe im Auftragsbuch der Meyer Werft über dieses Antriebsystem, während bereits an neuen Technologien wie z.B. der Brennstoffzelle und synthetischen Brennstoffen intensiv gearbeitet wird.
Nach derzeitiger Planung wird das bis zu 5.200 Passagiere fassende Schiff um den 11. November zu einer größeren Probefahrt auslaufen, die dann bis nach Norwegen führen wird. Zuvor muss das Schiff dann aber noch mit dem Flüssigerdgas betankt werden, das zuvor per LNG-Tankschiff angeliefert wird.
Was mit dem Schiff dann nach der offiziellen Übergabe an AIDA Cruises am 7. Dezember passieren wird, ist noch unklar, denn AIDA hatte schon vor einigen Wochen mitgeteilt, dass man erst im Frühjahr mit der „AIDAcosma“, vermutlich im Mittelmeer, an den Start gehen wird. Somit ist derzeit nicht bekannt, ob das Schiff den Winter über in Bremerhaven liegen bleiben wird oder einen anderen Hafen oder Liegeplatz auf einer Außenreede ansteuern wird. Im vergangen Winter beispielsweise lagen durch den weltweiten Ausfall der Kreuzfahrten durch die Corona-Pandemie gleich vier Schiffe von AIDA-Cruises in der Aalbeck-Bucht im Norden Dänemarks beschäftigungslos auf Reede auf. Von AIDA Cruises gab es hierzu bislang noch keine Auskunft.
AIDA-Auflieger vor Skagen Herbst 2020
Wenn dann die „AIDAcosma“ im nächsten Jahr Fahrt gehen wird, können sich die Passagiere auf einige Highlights an Bord freuen. So finden sich an Bord eine Boulderwand, eine großzügige Poollandschaft mit Wasserrutschen, ein Indoor-Spielplatz und eine Laufstrecke für die morgendliche Joggingrunde. In 17 Restaurants und 23 Bars werden die Gäste kulinarisch verwöhnt.
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