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  • AutorenbildChristian Eckardt

Meyer Werft liefert LNG-Neubau „Iona“ an Reederei P&O Cruises ab


Am vergangen Freitag (09.10.) erfolgte von der Meyer Werft die offizielle Übergabe des Kreuzfahrtschiffes „Iona“ an der Columbuskaje in Bremerhaven an die britische Reederei P&O Cruises, ein Unternehmen des amerikanischen Kreuzfahrtkonzerns Carnival Corp. Mit der Ablieferung wird das neue Flaggschiff der Reederei in die P&O-Flotte integriert, um einsetzbar zu sein, wenn die britische Kreuzfahrtindustrie wieder startet. Derzeit gibt es aber noch keine genauen Angaben wie lange das Schiff noch an der Columbuskaje in Bremerhaven liegen bleiben wird. Vor März wird die „Iona“ jedoch keine Kreuzfahrten aufnehmen.


Mit der offiziellen Übernahme des Schiffes wird nun auch die Restzahlung des rund 950 Millionen US-Dollar teuren Schiffes fällig. Ursprünglich sollte die „Iona“ bereits im Mai abgeliefert werden. Durch die verzögerte Ablieferung mussten die Mitarbeiter seit dem Sommer auf die ausstehende Zahlung des Urlaubsgeldes warten.


Vor ihrer Übergabe hatte die „Iona“ bei mehreren Probefahrten ihre Seetauglichkeit auf der Nordsee unter Beweis gestellt und umfangreiche technische und nautische Tests erfolgreich absolviert. Das Maschinenraummodul mit dem modernen Kraftwerk mit LNG-Technologie zur Versorgung des gesamten Schiffs- und Hotelbetriebes wurde auf der Neptun Werft in Warnemünde gebaut. Von hier kommen auch die vier emissionsarmen Dual-Fuel-Motoren von Caterpillar (Kiel/Rostock), die auf See und im Hafen zu 100% mit LNG betrieben werden können.


Die „Iona“ mit einer Bruttoraumzahl von 184.700 ist nicht nur das 50. Kreuzfahrtschiff der Meyer Werft, sondern auch das bislang größte des Papenburger Werftunternehmens. Dabei ist die „Iona“ das erste von zwei neuen Schiffen aus der so genannten Helios-Klasse für die Marke P&O Cruises. Das noch namenlose Schwesterschiff wird vermutlich erst nach 2022 in Fahrt kommen. Sechs weitere Schiffe für Carnival Corporation (Miami/USA) sind bereits in Papenburg und bei Meyer Turku für andere Marken des Konzerns, darunter für AIDA, Costa und Carnival Cruises, bestellt. „Dies ist wirklich aus verschiedensten Gründen eine ganz besondere Ablieferung für uns. Nicht nur aufgrund der aktuellen Corona-Krise, sondern auch, weil wir vor genau 20 Jahren die Aurora an P&O Cruises übergeben haben. Die „Iona“ ist ein außergewöhnliches Schiff, welches einen weiteren Meilenstein in unserer langen Partnerschaft mit P&O Cruises markiert. Ich bedanke mich bei dem gesamten Team für den außergewöhnlichen Einsatz“, sagt Geschäftsführer Jan Meyer.


Foto: Meyer Werft


Die „Iona“ bietet Platz für 5.200 Passagiere auf den 20 Decks in 1793 Außenkabinen (inkl.Suiten) und 820 Innenkabinen. 15 Restaurants, darunter acht Spezialitätenrestaurants und vier Swimmingpools erwarten die Gäste. Architektonisches Highlight der 344,50 Meter langen „Iona“ ist die rund 970 Quadratmeter große Glaskuppel SkyDome. Die Kuppel wiegt 105 Tonnen und besteht aus 340 dreieckigen Gläsern.


Nicht nur in Puncto Architektur, sondern vor allem in den Bereichen Energieeffizienz, Sicherheit und Umwelttechnik konnte die Werft beim Bau ihrer mehr als 50 Kreuzfahrtschiffe immer wieder innovative Elemente in der Branche etablieren, z.B. den LNG-Antrieb. LNG steht für Liquefied Natural Gas, es handelt sich um tiefgekühltes flüssiges Erdgas. Mit der umweltfreundlichen Technologie lässt sich der Ausstoß von Schwefeldioxiden und Rußpartikeln vermeiden. Das Maschinenraummodul mit den LNG-Tanks hat übrigens die Rostocker Neptun Werft gefertigt, die ebenfalls zur Meyerr-Gruppe gehört. Der Hauptantrieb besteht aus vier Caterpillar-Dual-Fuel-Motoren mit einer Maschinenleistung von 61.700 kW. Der Antrieb erfolgt über zwei ABB-Azipod-Antriebsgondeln mit einer Antriebsleistung von 37.000 kW. Die Reisegeschwindigkeit der „Iona“ beträgt rund 17 Knoten, auf den Probefahrten wurden Geschwindigkeiten von über 21 Knoten erreicht.

Während der Bauzeit auf der Meyer Werft wurden insgesamt 350 Tonnen Farbe auf dem Schiffsrumpf aufgebracht, 2.200 Kilometer Kabel verlegt und ca. 400 Kilometer Rohrleitungen installiert.

„Die beiden Projektteams von Werft und Reederei, die vielen Lieferanten sowie die Klassifikationsgesellschaft und die Bremer Hafenbehörden haben unter den erschwerten Bedingungen einen hervorragenden Job gemacht“, erklärte Stephan Schmees, Mitglied der Geschäftsleitung Projektmanagement.

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