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  • AutorenbildChristian Eckardt

NPorts weiht umgebautes Stellwerk für die Hafenbahn Emden ein


Knapp 24 Kilometer lang sind die Gleise, die durch den Binnen-und Außenhafen in Emden verlaufen und allein im vergangenen Jahr durchquerten rund 23000 Waggons das Hafengebiet der Stadt, davon ist das Großteil für den Autoumschlag bestimmt. Neben der seeseitigen Erreichbarkeit ist der niedersächsische Hafenbetreiber NPorts auch für die Anbindung an das Hinterland über die Schiene verantwortlich. Der Hafenbahnverkehr in Emden wird über das Stellwerk Knf gelenkt. Im Rahmen der Umsetzung des Projekts „Erneuerung der Stellwerkstechnik Knf“ wurde das aus den 1950er-Jahren stammende mechanische Stellwerk durch moderne Leit- und Sicherungstechnik ersetzt. Die neue Stellwerkstechnik erhöht die Leistungsfähigkeit der Hafenbahn, verbessert die Verkehrssicherheit sowie den Verkehrsfluss im Bahnbetrieb. Rund acht Millionen Euro hat NPorts in die Modernisierung der Hafenbahn am Standort Emden investiert. Die Gesamtmaßnahme wird nach dem Schienengüterfernverkehrsförderungsgesetz (SGFFG) durch den Bund sowie dem Land Niedersachsen gefördert.


Im Zuge des Projekts wurden 6.000 m Kabeltröge neu verlegt, 75 Schächte gesetzt und rund 54 km Signalkabel verlegt. Weiterhin wurden fünf Bahnübergänge umgebaut bzw. mit neuer Sicherungstechnik ausgestattet. Beim Stellwerk an der Straße zum Nordkai wird der gesamte Bahnbetrieb im Emder Hafen überwacht. „Unsere Seehäfen sind Logistikdrehscheiben, die von der Digitalisierung maßgeblich profitieren. Die Hafeneisenbahn und die modernisierte Stellwerktechnik sind ein Garant für den Automobilumschlag im Emder Hafen. Damit ist der Hafen zukunftssicher aufgestellt“, sagt Dr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. Das Sanierungsprojekt wurde im März 2019 gestartet und verlief im geplanten Zeit-und Kostenrahmen. Bereits seit Oktober 2019 ist das Stellwerk Knf mit neuer Technik ausgestattet. Eine besondere Herausforderung: Die Arbeiten fanden unter laufenden Eisenbahn- und Hafenbetrieb statt. Mit der Umsetzung des Projektes ist der sichere und moderne Bahnbetrieb am Standort Emden langfristig sichergestellt. „Durch die Erneuerung der Stellwerkstechnik der Hafenbahn stärken wir die Anbindung ins Hinterland durch einen klimafreundlichen Verkehrsträger mit niedrigen Emissionen“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.


Der Seehafen Emden ist der drittgrößte deutsche Nordseehafen und heute ein moderner Universalhafen. Er liegt am Nordufer der Ems und besteht aus zwei Bereichen, dem tideoffenen Außenhafen sowie dem durch zwei Seeschleusen zugänglichen tidefreien Binnenhafen. In den letzten 25 Jahren hat sich Emden zu einem der bedeutendsten RoRo-Häfen Europas entwickelt. Fabrikneue, für den Export bestimmte Kraftfahrzeuge machen einen großen Teil der Umschlagsgüter aus. Von den Umschlagszahlen ist der Emder Hafen knapp 1.5 Millionen Fahrzeugen der drittgrößte Europas nach Zeebrügge und Bremerhaven. Aber auch Forstprodukte aller Art, Flüssigkreide, Mineralstoffe, Magnesiumchlorid und Flüssigdünger sowie Projektladungen aber auch Komponenten für die Offshore-Industrie werden hier umgeschlagen.

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