Car Carrier „SAIC Anji Phoenix“ brachte erstmals chinesische Elektroautos nach Europa
Die SAIC Motor, Chinas größter Hersteller von Autos, Motorrädern und Autoteilen, hatte im Oktober 1.800 Elektrofahrzeuge der Marke MG für den Export in Shanghai für den europäischen Markt auf den Weg gebracht. Zielhäfen in Europa waren Bristol und Zeebrügge. Es war das erste Mal, dass der Autohersteller nun eine eigene internationale Route zum europäischen Markt aufgenommen hat. Zuvor wurden die Fahrzeuge von SAIC Motor mit Hilfe der Partner von SAIC Anji Logistics nach Europa gebracht. Zum Einsatz kam hierfür nun der 20 Jahre alte Car Carrier „SAIC Anji Phoenix“ der zuvor für Siem Car Carriers als „Verona“ auch im europäischen Raum verkehrte. Dieses 176 Meter lange und 31 Meter breite Schiff verfügt über eine Kapazität für rund 4.300 Standard-PKW. Für den Rückweg nach Asien übernahm der in Kroatien erbaute Frachter in Charter für EUKOR nun am BLG Autoterminal in Bremerhaven deutsche Exportfahrzeuge für den asiatischen Markt.
Bis 2025 plant SAIC Motors jährlich 1 Million Fahrzeuge in Übersee zu verkaufen, darunter 100.000 Eigenmarkenfahrzeuge für den europäischen Markt. Schon in den ersten neun Monaten dieses Jahres erzielte SAIC Motor einen Überseeverkauf von 221.000 Fahrzeugen, was einem Drittel des gesamten Auslandsumsatzes chinesischer Autohersteller entspricht. Davon entfielen 140.000 Einheiten auf die von SAIC entwickelten Marken, was einer Steigerung von 24,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
Die Eigenmarken von SAIC Motor, wie MG und MAXUS, verzeichneten in Großbritannien, Irland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Norwegen, Dänemark, Island, Frankreich und Deutschland einen erfolgreichen Markteintritt. Nach Angaben des Autoherstellers soll es in diesem Jahr mehr als 200 Verkaufs- und Kundendienststellen auf dem europäischen Markt geben. Allein die Marke MG erzielte in Europa einen Absatz von fast 20.000 Fahrzeugen, fast die Hälfte davon waren Elektrofahrzeuge.
Yu De, Leiter des internationalen Geschäfts von SAIC, erklärte im Oktober im Zusammenhang mit der Verschiffung der ersten Charge für den europäischen Markt, dass trotz der Covid-19-Auswirkungen die Verkäufe des Unternehmens in europäische Länder, wie in den Benelux-Raum und Norwegen gestiegen sind. „In der Vergangenheit war unser Exportvolumen nach Europa relativ gering. Da unser Umsatz weiter stieg, haben wir beschlossen, unseren Versand nun selbst durchzuführen, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Autos auf dem lokalen Markt zu verbessern", sagte Yu.
Wang Zemin, General Manager von SAIC Anji Logistics Co Ltd, erklärte, dass der nun selbst betriebene Vertrieb chinesische Autohersteller qualitativ hochwertige und zeiteffiziente Möglichkeiten bieten könne, um Fahrzeuge nach Europa zu exportieren, während sie auf der Rückreise europäische High-End-Autos nach China befördern.
So wurden allein von Januar bis Juli 2020 laut Shanghai Customs insgesamt 120.000 Autos im Wert von 14,04 Milliarden Yuan (etwa 2,1 Milliarden US-Dollar) über den Hafen von Shanghai exportiert, was einem Anstieg von 24,5 Prozent bzw. 18,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
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