Das Ausstellungsschiff des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, die "MS Wissenschaft" hat wieder im Neuen Hafen festgemacht
Bremerhaven weiß als Stadt der Wissenschaft zu punkten, gerade auch mit der niedrigschwelligen Vermittlung. Science goes Public, Science Slam, Scavenger Hunt – nur drei Beispiele für das aktive „Aufschlauen“ der interessierten Bevölkerung. Nun hat auch die „MS Wissenschaft“ nach ihren Besuchen 2016 und 2018 wieder in die Seestadt festgemacht. Im Bauch des rund hundert Meter langen Gütermotorschiffes wartet erneut eine spannende Ausstellung, die sich für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren lohnt. Diesmal geht es um Bioökonomie, dem Thema des Wissenschaftsjahres 2020/2021. „Wir freuen uns sehr über das Ausstellungsschiff, das unsere Wissens- und Erlebniswelten nochmal um eine maritime Note bereichert“, bewertet Dr. Ralf Meyer, Geschäftsführer der Erlebnis Bremerhaven GmbH, die Aktion des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Das Schiff liegt vom 15. Juli bis Sonntag, 18. Juli an der Ostseite des Hafenbeckens liegen. Der Besuch ist kostenfrei, muss pandemiebedingt aber vorher angemeldet werden. Weitere Infos und die Online-Buchung ermöglicht die Webseite ms-wissenschaft.de/tour. Geöffnet ist die Ausstellung von 10 bis 19 Uhr, am 18. Juli von 12 bis 19 Uhr.
T-Shirts aus Holz? Möbel aus Popcorn? Landwirtschaft in der Stadt? – Das Binnenschiff „MS Wissenschaft“ tourt auch dieses Jahr wieder quer durch Deutschland. Mit an Bord: eine interaktive Ausstellung zur Bioökonomie – einer Wirtschaftsweise, die auf nachwachsende Rohstoffe, Kreislaufwirtschaft und die Verwertung von Reststoffen setzt.
Wie können wir es schaffen, Menschen weltweit gut zu ernähren und gleichzeitig Ressourcen schonen und die Artenvielfalt erhalten? Bioökonomie ist eine Antwort auf diese Frage, indem sie Ökonomie und Ökologie verbindet und auf das Potential verschiedener Naturstoffe zurückgreift. Aus Pilzen lassen sich beispielsweise Reinigungsmittel, Kosmetik und Medikamente herstellen. Und Insekten können neben In-vitro-Fleisch als Proteinquelle dienen. Die rund 30 Mitmach-Exponate im Frachtraum der MS Wissenschaft zeigen, wie eine Wirtschaft auf Grundlage von erneuerbaren Rohstoffen aussehen kann.
Alle Besucherinnen und Besucher kommen auf ihre Kosten: Biologie-Interessierte können sich von den Möglichkeiten faszinieren lassen, die Algen, Pilze und viele andere Naturstoffe bieten. Technikfans können beim 3D-Druck aus pflanzenbasiertem Kunststoff dabei sein und Gourmets lernen neue Nahrungsmittel wie Insekten, Algen und Lupinen kennen.
Hinter der 102 Meter langen „MS Wissenschaft“ versteckt sich das 1969 erbaute Binnenschiff „Jenny“. Nach einem Verkauf in die Niederlande wurde es im Jahr 1987 von Karin und Albrecht Scheubner gekauft. Dem findigen Eigner- und Kapitänsehepaar verdankt sie, dass sie zum Ausstellungs- und Eventschiff umgebaut wurde. Seit 2020 steht Andreas Schüll am Steuer.
Schon seit 2016 nutzt das Binnenschiff für die Dieselmotoren und -aggregate GtL-Treibstoff - und war damit das erste Schiff in Deutschland. Der aus Erdgas hergestellt GtL-Treibstoff (Gas to Liquid) besitzt physikalische Eigenschaften, die im Großen und Ganzen denjenigen von herkömmlichem Dieselkraftstoff entsprechen. Allerdings ist die Umweltverträglichkeit von GtL-Kraftstoffen wesentlich besser: Sie sind schwefelfrei und enthalten weder organischen Stickstoff noch aromatische Kohlenwasserstoff-Verbindungen. Letzteres führt auch zu einem wesentlich geringeren Ruß-Ausstoß. Zudem sind sie so gut wie geruchsneutral. Gleichzeitig sind die Effizienzwerte des Treibstoffes sehr gut.
Weiterhin versorgt seit 2020 eine Photovoltaikanlage an Deck die Ausstellung mit 35 kWh und macht sie an sonnigen Tagen unabhängig von Strom aus den Generatoren.
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