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  • AutorenbildChristian Eckardt

Sturmtief „Axel“ sorgt für verspätetes Auslaufen der „Ambience“



Update: Kollision mit der Kaiserschleuse beim Auslaufen


Lloyd Werft konnte 2-wöchige Reparaturarbeiten termingerecht fertigstellen


Obwohl die Lloyd Werft Bremerhaven die Reparaturarbeiten an den dem britischen Kreuzfahrtschiff „Ambience“ termingerecht abschließen konnte, verließ das Schiff die Werft erst später als geplant. Denn Sturmtief „Axel, das am Mittwoch mit orkanartigen Böen am Mittwoch über Norddeutschland zog, sorgte dafür, dass der Cruiser die Werft nicht verlassen konnte. Statt wie geplant am frühen Morgen konnte das 245 Meter lange Kreuzfahrtschiff erst am Abend Kurs auf Tilbury in England nehmen.


Aufgrund der starken Winde erteilten die Hafenbehörden in Bremerhaven die Auflage, dass auslaufende Schiffe eine entsprechende Anzahl an Schleppern zu nutzen sind, wie die Reederei Ambassador Cruise Line seinen Gästen in einem Kundenbrief erläuterte. Da jedoch nicht genügend Hafenschlepper zur Verfügung standen, verschob sich die Abfahrt aus Bremerhaven. Somit kann die auch am Donnerstag (5.1.) geplante Abfahrt des Kreuzfahrtschiffes von Tilbury zu einer 42-Nächte Reise in Richtung Karibik erst mit einer zeitlichen Verzögerung beginnen. Die Gäste wurden entsprechend informiert.


Update:

Windböen der Stärke 7 bis 8 sorgten am frühen Mittwochabend für schwierige Verhältnisse im Überseehafengebiet Bremerhaven. Die Wasserschutzpolizei Bremen musste deshalb innerhalb von 45 Minuten zu zwei Schiffsunfällen ausrücken. Wie die Wasserschutzpolizei Bremen mitteilte, kam es beim Einschleusen der AMBIENCE in die Kaiserschleuse am Mittwochabend gegen 19-30 Uhr zu einer Kollision mit der Pier, trotz Schlepperunterstützung. Es entstand leichter Sachschaden. Auch hierbei wurden keine Personen verletzt. Das Kreuzfahrtschiff konnte seine Fahrt in Richtung Tilbury fortsetzen.



Kurz vor Weihnachten traf die „Ambience“ außerplanmäßig bei der Lloyd Werft aus Tilbury kommend in Bremerhaven ein, da hier notwendige Reparaturarbeiten an den Aufhängungen der Rettungsboote durchgeführt werden mussten. In Großbritannien standen zu dem Zeitpunkt keine geeigneten Werftliegeplätze zur Verfügung. Zuvor schon hatte die Reederei die geplante Weihnachtskreuzfahrt für das Schiff abgesagt. Die Mitarbeiter der Lloyd Werft hatten somit auch über die Weihnachtsfeiertage und Neujahr durchgearbeitet und konnten die Arbeiten termingerecht, nach Durchführung notwendiger Sicherheitstests, nach zwei Wochen wieder abschließen.


„Wir gehen keine Kompromisse bei der Sicherheit unserer Gäste, Mitarbeiter oder Besatzung ein“, teilte die Reederei in Hinblick auf die schnelle Entscheidung zur Absage der Weihnachtskreuzfahrt mit. „Leider können wir die Reparaturarbeiten an der „Ambience“ nicht im Hafen von Tilbury abschließen“, so die Reederei. Das hat nun zur Folge, dass die am 21. Dezember geplante und ausgebuchte 15-tägige Weihnachts- uns Silvesterkreuzfahrt zu den Kanarischen Inseln kurzfristig abgesagt werden musste. „Es ist nie eine leichte Entscheidung, eine Reise zu stornieren, besonders zu dieser Jahreszeit, und wir möchten uns bei all den Gästen entschuldigen, die mit uns reisen wollten“, so die Reederei



Erst im April ist die neu gegründete Reederei Ambassador Cruise Line mit Sitz in Purflet mit der mittlerweile 31 Jahre alten „Ambience“ (70.285 BRZ) an den Start gegangen. Zuvor war das Schiff umfangreich im Trockendock auf der kroatischen Viktor Lenac-Werft überholt worden. Bei der nach dem Umbau nur noch 1.400 Passagiere in 789 Kabinen fassenden „Ambience“ handelt es sich um die frühere „Pacific Dawn“, die 1991 als „Regal Princess“ bei Fincantieri in Italien gebaut wurde. Seit 2007 war das Schiff als „Pacific Dawn“ bei P&O Cruises Australia eingesetzt. 2020 war geplant, dass das Schiff als „Amy Johnson“ zu CMV wechseln würde, doch durch die coronabedingte Insolvenz der Muttergesellschaft South Quay Travel & Leisure kam der Einsatz dort nicht mehr zustande. Somit erfolgte ein Weiterverkauf unter dem Namen „Satoshi“, mit dem Ziel, es als schwimmenden Wohnkomplex vor der Küste Panamas zu verwenden. Doch in Zeiten von Corona konnte auch diese Idee nicht umgesetzt werden und so drohte schon die Verschrottung in der Türkei. Im letzten Moment konnte dann das Start-up Ambassador Cruise Line, das von einigen ehemaligen Managern von CMV aufgebaut wurde, das Schiff übernehmen und es so vor dem Schneidbrenner sichern.


Als Publikum spricht Ambassador Cruise Line eine ältere Genration von Kreuzfahrern über 50 an, die von britischen Basishäfen Kreuzfahrten, zunächst nur von Tilbury, ohne Fluganreise unternehmen wollen. Dabei sollen aber auch längere Kreuzfahrten von Großbritannien aus bis in die Karibik oder zu den Kanarischen Inseln angeboten werden.


Zwischenzeitlich hatte die Reederei von der zur Carnival Corporation gehörenden italienischen Costa-Gruppe auch die ehemalige „AIDAmira“ erworben und es in „Ambition“ umbenannt. Auch für dieses Schiff war ein Umbau auf der Viktor Lenac-Werft in Kroatien geplant. Die geplanten Umbauarbeiten wurden aber abgebrochen, da die schottische Regierung das Schiff kurzfristig eincharterte, um darauf Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine unterzubringen. Seit Anfang September liegt es nun im Hafen der schottischen Stadt Glasgow.

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