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  • AutorenbildChristian Eckardt

Wie geht es in Zukunft auf der Meyer Werft weiter?


Foto Meyer Werft


Betriebsrat und IG Metall beenden Pforzheim-Verfahren mit neuem Forderungspaket


Die Gespräche über die Zukunft der Papenburger Meyer Werft gestalten sich weiter schwierig. Betriebsrat und IG Metall haben das von der Werft beantragte Pforzheimer Verfahren beendet. Mit diesem Instrument können Arbeitgeber von Tarifvereinbarungen abweichen, wenn sich Betriebe in einer wirtschaftlichen Notlage befinden.


Das im Rahmen des Pforzheim-Verfahrens im Auftrag der IG Metall erstellte Gutachten durch einen externen Sachverständigen („Quick Check“) zur wirtschaftlichen Situation der Papenburger Meyer Werft hat ergeben, dass erheblicher Handlungsbedarf besteht, das Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Denn die Corona-Krise hat das Unternehmen und die gesamte Branche sehr hart getroffen, teilte die Werft jetzt mit.

Innerhalb des Betriebsrats und der IG Metall hat das Ergebnis dieses Gutachtens zu kontroversen Diskussionen mit sehr unterschiedlichen Meinungen über die weitere Vorgehensweise geführt. Mittlerweile hat die IG Metall der Geschäftsleitung mitgeteilt, dass sie die Verhandlungen entlang des tariflich geregelten Pforzheimer Abkommens als nicht zielführend bewertet. Damit wird offensichtlich auch die Befragung der IG-Metall Mitglieder nicht mehr umgesetzt, die im Pforzheim-Verfahren vorgesehen ist.



Bereits vor über einem Jahr, am 8. Mai 2020, hat im niedersächsischen Wirtschaftsministerium und im Beisein des Wirtschaftsministers Althusmann der erste Runde Tisch zur Lage der Meyer Werft stattgefunden. Im November 2020 haben Betriebsrat, IG Metall und Geschäftsleitung gemeinsam unterzeichnet, dass Verhandlungen über einen Zukunftstarifvertrag 2021-25 aufgenommen und bis zum 31. März 2021 abgeschlossen werden. So sind im Ergebnis sechs Monate ungenutzt verstrichen.

Im Widerspruch dazu bieten Betriebsrat und IG Metall jetzt Verhandlungen an, um im gleichen Teilnehmerkreis über ihre Forderungen zu verhandeln.


Aus Sicht der Geschäftsleitung sind diese Verhandlungen nicht zukunftsfähig und haben keine Aussicht auf Erfolg. Seit Beginn der Verhandlungen im vergangenen Jahr haben Betriebsrat und IG Metall keine konstruktiven Vorschläge für ein Zukunftspaket gemacht. Mit dem anerkannten Pforzheimer Verfahren hatte sich die Geschäftsleitung erhofft, diesen Trend umzukehren. Durch das Beenden des Verfahrens durch die IG Metall leider ohne Erfolg.


Die Werft-Geschäftsleitung sieht das von Ihnen vorgeschlagene Zukunftspaket weiterhin als einzige Möglichkeit, die Krise zu bewältigen und den Werftstandort Papenburg langfristig zu sichern.


„Die Meyer Werft wird in den nächsten Jahren 40 Prozent weniger Arbeit haben. Das bedeutet zwangsläufig eine Anpassung der Mitarbeiterzahl. Es gibt zu viele Werften und der Verdrängungswettbewerb wird immer härter.“, erklärte Geschäftsführer Bernard Meyer.


Geschäftsführer Dr. Jan Meyer ergänzt: „Wir haben gute Chancen, den Standort insgesamt zu sichern, wenn wir zeitnah richtig und gemeinsam handeln. Stattdessen werden permanent nur Forderungen aufgestellt und keine konstruktiven Gespräche geführt, um ein Zukunftspaket inhaltlich zu verhandeln. Wir brauchen gemeinsame Lösungen, um im globalen Marktumfeld und Wettbewerb zu bestehen – mit Beiträgen von allen Beteiligten. Das haben wir in Papenburg bisher immer geschafft und im Anschluss große Erfolge gefeiert – und wir schaffen das auch an unseren anderen Standorten.“

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