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AutorenbildChristian Eckardt

Bremerhavener Offshore-Versorger „Lev Twister“ erhält für Chartereinsatz großen A-Frame



Einsatz zur Sedimenträumung


Der in Bremerhaven beheimatete Offshore-Versorger „Lev Twister“ des in der Seestadt ansässigen Unternehmens Innoven Marine Service GmbH & Co. KG erhielt jetzt für einen längeren neuen Chartereinsatz einen riesigen Heckgalgen, der im englischen aufgrund seiner Form auch A-Frame genannt wird, installiert. Mit den Arbeiten wurde das zur Rönner-Gruppe gehörende Unternehmen BVT Chartering beauftragt. Bislang war das dritte Schiff von Innoven vornehmlich für Chartereinsätze in den Offshore-Windparks vor der deutschen Nordseeküste erfolgreich im Einsatz.


Keine Angaben zu dem zukünftigen Einsatzgebiet der „Lew Tvister“ machte Rolf Rohden, zusammen mit Martina Kuhlmann Geschäftsführer von Innoven, „da dies der Wunsch des Charterers ist“ so Rohden. Im Umfeld des Schiffes wird aber berichtet, dass die 75 Meter lange und 16 Meter breite „Lev Twister“ zukünftig in britischen Gewässern für ein internationales Wasserbauunternehmen mit Unterhaltungsarbeiten bei der Sedimenträumung in einem Flussmündungsbereich für einen längeren Zeitraum eingesetzt werden soll. Hierzu kommt eine 22 Meter breite und über 130 Tonnen schwere Schleppegge über den A-Frame zum Einsatz, die das Sediment auf dem Meeresgrund aufwühlt. Der so aufgewühlte Schlamm wird dann mit der Tidenströmung auf das Meer herausgetragen, ein auch in norddeutschen Hafenanlagen bis vor einigen Jahren noch übliches Verfahren im Bereich der Hafenunterhaltung. Doch mit dem Einsatz von modernen Wasserinjektionsschiffen, bei denen über ein Spülrohr mit unzähligen Düsen Wasser mit hohen Druck direkt über den Boden gespült wird, wurde das Verfahren mit der Schleppegge oder auch dem Schlickpflug weitestgehend eingestellt.



Im Frühjahr 2017 hatte Innoven in Norwegen den 38 Jahre alten Mehrzweck-Offshore-Versorger unter dem Namen „Ocean King“, der über eine Decksfläche von 610 Quadratmetern verfügt, erworben und ihn nach Umbauten unter deutscher Flagge in Betrieb genommen. Zuvor war das Schiff fast 30 Jahre im Chartereinsatz für das norwegische Gas- und Erdölunternehmen Statoil tätig gewesen. An Bord des Versorgers mit einer Vermessung von 2.295 BRZ stehen in 20 Kabinen Unterbringungsmöglichkeiten für bis zu 43 Personen zur Verfügung. Ausgerüstet ist das Schiff mit vier Wärtsilä-Wichmann-Hauptmotoren mit einer Gesamtleistung von 9200 kW. Der Pfahlzug wird mit rund 142 Tonnen angegeben. Zusätzlich verfügt es über zwei Bugstrahlruder mit einer Leistung von 750 kW. Außerdem ist das Schiff mit zwei Kvaerner-Feuerlöschkanonen mit einer Reichweite von bis zu 160 Metern ausgestattet.


Innoven Marine Service bereedert neben der „Lev Twister“ die ebenfalls in Bremerhaven beheimateten Arbeitsschiffe „LEV Taifun“ und „LEV Tornado“. Beide sind für den Einsatz in den Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee, als Träger für Messgeräte, als Zubringer oder für Materialtransporte geeignet. Bei der über 40 Jahre alten „LEV Tornado“ handelt es sich um ein ehemaliges Hilfsschiff der Royal Navy. Ein wenig älter ist die 41,5 Meter lange und acht Meter breite „LEV Taifun“, die 1964 als Tonnenleger „Johan Georg Repsold“ für die Unterhaltung der Fahrwassertonnen auf der Unterelbe und an der Nordseeküste in Fahrt kam. Das Schiff war bis 2011 im Einsatz, ehe es von Innoven übernommen wurde. Außer den Aktivitäten in der Offshore-Industrie wurden das Schiff in den vergangen Jahren in den Sommermonaten auch für Charterfahrten auf der Weser oder zum Leuchtturm Roter Sand genutzt.

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