„Al Qadeer“ wird die Seestadt in ein paar Tagen mit Kurs auf Alexandria verlassen
Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) am vergangen Freitag an der abgesperrten Labradorpier in Bremerhaven die dritte von insgesamt vier Fregatten vom Typ Meko-200 an die Marine der Arabischen Republik Ägypten übergeben. Hierzu wurde an dem 121 Meter langen Schiff, das in den letzten Wochen umfangreiche Einstellungs- und Erprobungsfahrten in der Nord- und Ostsee absolvierte, unter anderem auf der ganzen Schiffslänge eine Banderole mit dem Motiv der ägyptischen Nationalflagge angebracht. An der feierlichen Übergabezeremonie im Festzeit der bei Stahlbau-Nord (SBN) im Unterauftrag von TKMS produzierten Fregatte nahmen unter anderem hochrangige Vertreter der ägyptischen und deutschen Marine teil. Eine Taufe erfolgte nicht, denn diese Fregatte mit der taktischen Kennung 909 wurde schon während der Bauphase im Oktober 2022 durch Vizeadmiral Ashraf Ibrahim Atwa, zeitgleich mit der ersten Fregatte „Al Aziz“, getauft.
Oliver Burkhard, CEO von TKMS betonte: „Nur sechs Monate nach der Übergabe der zweiten Fregatte ‚AL-Qahhar“ wurde heute ein weiteres hochmodernes Schiff erfolgreich an die ägyptische Marine ausgeliefert. Mit der Übergabe ist der Bau der Schiffe in Deutschland in Rekordzeit offiziell abgeschlossen. Die Produktionsarbeiten an der „Al-Qadeer“ begannen mit dem ersten Stahlzuschnitt im Herbst 2020, gefolgt von der Kiellegung im März 2021, dem Stapellauf im April 2022 und der Taufe im Oktober 2022.
Vizeadmiral Ashraf Ibrahim Atwa, Oberbefehlshaber der ägyptischen Marine, sagte: „Innerhalb von nur 14 Monaten erhielt die ägyptische Marine die drei MEKO® A-200-Fregatten Al-Aziz, „Al Qahaar“ und die „Al Qadeer“. Diese wiederholten Übergabebesuche sind der konkrete Beweis für das Ausmaß der Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen der Arabischen Republik Ägypten und der Bundesrepublik Deutschland. So stolz die ägyptische Marine auf den Erwerb der MEKO® A-200-Fregatten ist, so stolz muss auch thyssenkrupp Marine Systems auf den Bau dieser Fregatten sein.“
Drei der vier bestellten Fregatten wurden in Deutschland im Unterauftrag von TKMS bei der Rönner-Tochter Stahlbau-Nord (SBN) in der großen Lunehalle in der Seestadt produziert. Das vierte Schiff wird eigenverantwortlich von der Alexandria Shipyard in Ägypten mit von TKMS zugelieferten Baugruppen fertiggestellt. Erst vor wenigen Tagen wurde auf der ägyptischen Verteidigungsmesse EDEX 2023 in Kairo diese vierte Fregatte mit Namen „Al Jabbar“ zu Wasser gelassen und soll voraussichtlich im Oktober 2025 ausgeliefert werden.
In seiner Klasse sind die MEKO-A-200 EN-Fregatten mit die leistungsstärksten Kriegsschiffe, die heute im Einsatz sind. Die Schiffe dieser neuen Generation sind mehr als 121 Meter lang, 16 Meter breit und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 29 Knoten. Die Fregatten können durch ihre fortschrittliche Tarnkappentechnik („Stealth Design“) nur sehr schwer geortet werden. Mit ihrem breiten Spektrum an defensiven und offensiven Fähigkeiten werden sie eine zentrale Rolle in derägyptischen Marine übernehmen. Die Bewaffnung der ägyptischen Fregatte wird sich später aus einem umfangreichen Arsenal aus Flugkörpern, Torpedos und Geschützen zusammensetzen. Hinzu kommen zwei Bordhubschrauber, Einsatzboote und Ausrüstung für die Aufklärung.
Die Bundesregierung hatte vor fünf Jahren den Rüstungsexport für die bei Stahlbau-Nord, im Unterauftrag von TKMS gefertigten, Fregatten genehmigt und gab auch Exportkredit-Garantien für den Milliarden-Auftrag. Pro Schiff soll der Preis soll nach unbestätigten Meldungen bei rund 500 Mio. € liegen. Nach kurzen, aber intensiven Verhandlungen, die im Mai 2018 begannen, wurde der Vertrag zum Bau der vier Fregatten im September 2018 unterzeichnet, die Projektarbeiten begannen offiziell im August 2019.
In wenigen Tagen wird die „Al Qadeer“ nun die Überführungsreise in den Heimathafen in Alexandria antreten.
Aktuell entstehen in den beiden Produktionslinien In der Lunehalle bei Stahlbau-Nord nach derzeitigen Informationen derzeit keine vollständigen Schiffbauprojekte. So fertigt SBN dort im Unterauftrag für ELA Offshore und deren Kunden Aker Solutions insgesamt fünf rund 180 Tonnen schwere Containeraufbauten für eine Offshore Trafostation, die für den US-amerikanischen Windpark Sunrise Wind bestimmt ist. Der erste Containeraufbau wurde schon kürzlich an der Labradorpier auf das finnische Schwergutschiff „Meri“ verladen, dass die Aufbauten zur Bauwerft im norwegischen Stord in der Region Sunnhordland überführt, wo die Offshore-Konverterstation für den Offshore-Windpark „Sunrise Wind“ ausgerüstet wird. ELA Container Offshore GmbH in Haren/Ems ist ein familiengeführtes Unternehmen und wurde 2014 gegründet. Sie versteht sich als Dienstleister für alle erdenklichen mobilen Raumlösungen in Containerform für den gesamten Offshore Markt.
So werden von ELA Container Unterkunftscontainer für Konverterplattformen konzipiert und bieten temporären Wohn- und Arbeitsraum für wechselnde Windpark-Besatzungen. Die modernen Wohncontainer, Büroräume, Kantinen, Aufenthaltsräume und mehr sind so konzipiert, dass sie den schwierigen Wetterbedingungen auf Konverterplattformen standhalten und es den Besatzungen ermöglichen, für längere Zeit auf See zu bleiben. Speziell die 33 Fuß ELA Offshore Premium Plus Container eignen sich nach Herstellerangaben besonders gut für den Einsatz auf Konverterplattformen für Windparks, da der Innenkorridor aus einem großen Raum zwei Kabinen mit unterschiedlichen Raumlösungen macht, die individuell kombiniert werden können.
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